Judith Hosennen ist eigentlich eine sehr aktive Person. Sie ist gerne zu Fuss unterwegs. Auf einem Ausflug mit einer Wandergruppe war es denn auch, als Judith Hosennen erstmals genauer vom Wiborada-Projekt erfuhr.
«Eine gute Kollegin hat vor ein paar Jahren beim Projekt mitgemacht. Auf dieser Wanderung hat sie von dieser Woche geschwärmt und hat mich damit gepackt. Ich wollte das auch gerne machen. Und nun bin ich also tatsächlich dabei.»
Zur Ruhe kommen
Doch wie geht die bewegungsfreudige Judith Hosennen mit dem begrenzten Platz in der nur gerade zwölf Quadratmeter grossen Zelle um? «Ja, die Bewegung wird mir fehlen», sagt sie, «deshalb nehme ich auch meine Yoga-Matte mit. Da kann ich mich wenigstens ein bisschen körperlich betätigen.»
Und trotzdem soll das kein Hindernis sein für die 58-Jährige. «Ich habe Respekt vor der Stille, aber irgendwie reizt sie mich auch. Es tut mir gut, einmal zur Ruhe zu kommen und in der Stille zu meditieren und zu beten. Es fühlt sich so an wie in einem Kloster, aber eben nur auf Zeit.»