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Stadt St.Gallen
08.04.2023

800 Quadratmeter neue Bäume

Die Schüler der Buebeflade packen im Wissholz-Wald bei Gossau kräftig an.
Die Schüler der Buebeflade packen im Wissholz-Wald bei Gossau kräftig an. Bild: Roger Fuchs
Ein Dutzend Realschüler der Flade machten sich ans Bäumepflanzen im Wissholz-Wald bei Gossau. Die Aktion entstand im Rahmen des 100-Jahr-Jubiläums des Verbands St.Gallen und Liechtenstein.

Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläum des Verbands Wald St.Gallen und Liechtenstein machen sich Schüler diverser Schulen an das Pflanzen von Baumarten, die gut mit dem Klimawandel zurechtkommen. Sie bewegen sich dabei in allen Forstrevieren des Verbands, wie stgallen24 berichtete.

Die Schüler der Flade machten sich also auch mit Wiedehopfhauen, Baumscheren, Pfahlrammer und Arbeitshandschuhen im Wissholz-Wald bei Gossau ans Werk. Dieser ist Teil des 320-Hektar-Waldbesitz des Katholischen Konfessionsteil des Kantons St.Gallen. Mittendrin hat kürzlich das Forstteam des Konfessionsteils unter der Leitung von Förster Patrik Schilling auf einer Fläche von rund 800 Quadratmetern zahlreiche Weisstannen gefällt. Das Holz wird zur Erneuerung der Gehwege im Dachstuhl der Kathedrale benötigt.

Ans Klima angepasste Baumarten

Die Realklasse von Lehrer Markus Benz hatte sich am Mittwochmorgen für die Aktion eingefunden. Förster Patrik Schilling leitete die Gruppe an. Dabei erläuterte er nicht nur den richtigen Umgang mit den Gerätschaften und die Bodenbeschaffenheit, er führte auch aus, welche Bäume anstelle der früheren Weisstannen wachsen sollen: Lärchen, Douglasien, Bergahorn, Eichen und Fichten.

Interessiert lauschten die Anwesenden den Informationen – dabei lernten sie unter anderem, dass die Douglasien ursprünglich aus Nordamerika stammen und einiges schneller wachsen als einheimische Baumarten. «Diese Baumart ist auch sehr trockenresistent», so Patrik Schilling.

Statt im Schulhaus gibt es Unterricht im Wald. Die Wissensvermittlung über die Natur ist aber nur das eine. Lehrer Markus Benz unterstreicht, dass die Schüler bei dieser Aktion auch mit einem konkreten Beruf in Berührung kommen und eins zu eins erleben können, wie es künftig im Berufsalltag zu- und hergeht.

Einsatz und Pünktlichkeit werden dabei gefordert sein. Und gearbeitet wird auch mit kalten Fingern – das spüren einige an diesem Vormittag trotz Sonne sehr wohl.

Schutz vor Rehböcken

Um die Jungbäume vor dem Wild zu schützen, wird die neu bepflanzte Fläche eingezäunt. «Der Rehbock bekommt jedes Jahr ein neues Geweih», lässt Patrik Schilling die Jugendlichen wissen. Die das Geweih umgebende Haut würden die Tiere jeweils an den Baumschösslingen – eine Ausnahme bilden die Fichten – abreiben.

«Deshalb müssen wir die jungen Bäume schützen.» Drei Schüler leisten vollen Körpereinsatz, stemmen den 15 Kilogramm schweren Pfahlrammer in die Höhe und verankern die Eckpfähle des Zauns Schlag um Schlag in der Erde.

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Schätzungsweise drei bis vier Förstergenerationen dauert es, bis aus einem kleinen Baum ein grosser wird. Der Katholische Konfessionsteil des Kantons St.Gallen kann auf seinen 320 Hektaren Wald jährlich rund 3500 Kubik Holz nutzen. Der Holzschlag ist die Hauptarbeit der Förster im Winterhalbjahr.

pd/stgallen24
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