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Stadt St.Gallen
07.04.2023

Zwei Schweizer Filmpremieren im Kinok

Eine Filmszene aus «Aller Tage Abend».
Eine Filmszene aus «Aller Tage Abend». Bild: pd
In der nächsten Woche feiern zwei Schweizer Filme Premiere im Kinok in der Lokremise. Vor Ort sind Regisseure und Schauspieler, um über ihren Film zu sprechen und mit den Gästen ins Gespräch zu kommen. Einer davon ist Marcus Schäfer vom Theater St.Gallen.

Im Kinok werden zwei Filme erstmals ausgestrahlt und in Anwesenheit der jeweiligen Regisseure sowie eines Schauspielers den Zuschauern näher gebracht.

Preisgekröntes Bergdrama

«Foudre», der preisgekrönte erste Spielfilm der Westschweizerin Carmen Jaquier, spielt um das Jahr 1900 in einem Walliser Bergdorf. Die 17-jährige Elisabeth kehrt nach fünfjährigem Aufenthalt in einem Kloster zu ihrer strengen Familie zurück. Nach dem plötzlichen Tod ihrer älteren Schwester Innocente wird sie auf dem kleinen Bergbauernhof dringend als Arbeitskraft gebraucht.

Der jungen Frau wird in dieser von harter Arbeit und rigiden Regeln geprägten Gesellschaft rasch klar, dass die Dorfgemeinschaft bezüglich der Todesumstände ihrer Schwester etwas zu verbergen hat. Doch dann findet Elisabeth das Tagebuch der Verstorbenen. Mit wenig Worten und visueller Brillanz entwirft Carmen Jaquier ein Mysterienspiel um die Emanzipation und das sexuelle Erwachen einer jungen Frau in einer versteinerten Gesellschaft.

Bild: pd

An den 58. Solothurner Filmtagen wurde «Foudre» mit dem Preis für das beste Erstlingswerk ausgezeichnet. Die Jury schreibt in der Begründung: «Dieser Film ist ein Zeugnis der Vergangenheit, der durch seine mutige Thematisierung der Emanzipation einer jungen Frau Anfang des 20. Jahrhundert aber auch ein aktuelles Thema aufgreift.» Das Gespräch mit Carmen Jaquier nach dem Film moderiert Jela Hasler.

Absurde Szenen über Alter und Tod

Bei der Schweizer Komödie «Aller Tage Abend» sind der Regisseur Felix Tissi («Welcome to Iceland») und der Schauspieler Marcus Schäfer, Ensemble-Mitglied am Theater St.Gallen, anwesend. Die episodische Geschichte beginnt auf einer abgelegenen Landstrasse mit dem Unfall zweier alter Männer. Ihre Autos werden zwar schwer in Mitleidenschaft gezogen, sie selbst bleiben aber weitgehend unverletzt.

Statt einander Vorwürfe zu machen, beginnen sie ein Gespräch über Gott und die Welt, freunden sich an und gehen gemeinsam zu einem Arzt. Dieser, ein ebenfalls betagter Herr, erweist sich als ein ebenso seltsamer Zeitgenosse.

In acht Episoden, in denen neben diesen drei Männern ein uraltes Ehepaar, ein kürzlich entlassener Strafgefangener und eine bezaubernde Blumenverkäuferin auftauchen, durchläuft «Aller Tage Abend» einen vergnüglich-absurden Parcours, der sich um das Alter und den Tod dreht. Letzterer tritt auch leibhaftig in Erscheinung und wird von Marcus Schäfer verkörpert.

So verrückt-verspielt wie diese schräge Komödie über das unausweichliche Ende eines jeden Menschen war schon lange kein Schweizer Spielfilm mehr. Das Gespräch mit Felix Tissi moderiert der Journalist Marcel Elsener. 

Ticketreservation

«Foudre»

Donnerstag, 13. April um 20 Uhr
Kinok Lokremise St.Gallen
Mit Regisseurin Carmen Jaquier

«Aller Tage Abend»

Freitag, 14. April um 19.15 Uhr
Kinok Lokremise St.Gallen
Mit Regisseur Felix Tissi und Schauspieler Marcus Schäfer

 

pd/stgallen24
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