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Kanton
26.03.2023

48 grüne Kandidaten für den Nationalrat

Bild: Grüne SG
Die Grünen und Jungen Grünen des Kantons St.Gallen hielten die Nominationsversammlung für die Nationalratswahlen im Herbst ab. Sie treten mit vier Listen und bewährten wie auch neuen Kräften an.

Am vergangenen Freitag haben die Grünen Kanton St.Gallen ihre Nominationsversammlung für die Nationalratswahlen vom 22. Oktober 2023 abgehalten. Der Präsident der Grünen Schweiz, Balthasar Glättli, ist eigens in die Ostschweiz gereist, um den Auftakt der St.Galler Kantonalpartei ins Wahljahr zu begleiten.

Letzte Chance für Wende in Klimapolitik

«Ich wünschte mir, der Bundesrat würde auf die Klimakrise gleich schnell und konsequent reagieren wie auf eine Bankenkrise!», so begann Balthasar Glättli seine Ansprache. Der aktuelle Bericht des Weltklimarates zeige, dass sich das Zeitfenster bald schliesse, in welchem die grössten Gefahren der Klimakrise noch abgewendet werden könnten.

Die Wahlperiode 2023–2027 sei eine Schlüssellegislatur und biete eine letzte Chance, die Schweiz rechtzeitig auf Netto-Null-Kurs zu bringen. Trotz der offensichtlichen Dringlichkeit der Klimakrise würden aktuell andere Themen die Schlagzeilen dominieren. «Wir werden diese Wahlen nicht im Schlafwagen gewinnen», machte Glättli deutlich und appellierte an die Anwesenden, ihr persönliches Umfeld zu mobilisieren.

Nationalrätin Franziska Ryser stellte die Schwerpunkte der grünen Agenda vor. «Der Schutz des Klimas und der Biodiversität, eine lebenswerte und vielfältige Gesellschaft, eine nachhaltige Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen sowie geregelte, kooperative Beziehungen zu unseren europäischen Nachbarn – dafür wollen wir Grüne uns starkmachen», so Ryser.

Nationalrätin Franziska Ryser und der Präsident der Grünen Schweiz Balthasar Glättli nahmen an der Versammlung teil. Bild: Grüne SG

«Newcomers» und «Evergreens»

Daniel Bosshard, Präsident der Kantonalpartei, erläuterte die Strategie für die Nationalratswahlen im Kanton St.Gallen. «Bei den Wahlen 2019 haben wir kantonsweit einen Stimmenanteil von 10,5 Prozent erreicht – mehr als jemals zuvor. Unsere Nationalrätin Franziska Ryser hat sich innert kürzester Zeit etabliert. Um ihre Wiederwahl machen wir uns keine Sorgen», hielt Bosshard fest, «doch wir wollen uns nicht mit dem Erreichten zufriedengeben.»

Bosshard nannte als Wahlziel eine weitere Steigerung des Stimmenanteils auf 12 Prozent. Damit solle die Basis gelegt werden, um mittelfristig ein zweites Nationalratsmandat zu erhalten.

Noch nie waren die St.Galler Grünen bei einer Nationalratswahl so breit aufgestellt wie in diesem Jahr. Durch die insgesamt vier Nationalratslisten mit 48 Kandidaten seien der Mitgliederzuwachs und die kontinuierliche Stärkung der Parteistrukturen in den vergangenen Jahren abgebildet.

Wie bereits 2011, 2015 und 2019 treten die Grünen Kanton St.Gallen mit einer Hauptliste und einer Liste der Jungen Grünen an. Zusätzlich konnten zwei weitere Listen mit engagierten Persönlichkeiten aus allen Teilen des Kantons aufgestellt werden.

Auf der Liste «Evergreens» kandidieren Politiker mit langjähriger Erfahrung in öffentlichen Ämtern und Parteifunktionen. Die Liste «Newcomers» setzt sich aus aufstrebenden, jüngeren Parteimitgliedern zusammen, die bisher noch kein politisches Amt innehatten oder lediglich wenige Jahre Parlamentserfahrung aufweisen.

Die anwesenden Mitglieder stimmten der Nomination der vier Nationalratslisten ohne Gegenstimmen zu. Ebenso folgten sie dem Antrag des Vorstandes, für den zweiten Wahlgang der Ständeratswahlen eine Wahlempfehlung zugunsten von Barbara Gysi (SP) auszusprechen.

Die vier Listen mit allen 48 Kanidaten sind hier zu finden.

sir/pd
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