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Schweiz
02.12.2025

GST fordert Chippflicht für Katzen in der Schweiz

Symbolbild
Symbolbild Bild: zVg
Die Gesellschaft Schweizer Tierärzte (GST) verlangt eine obligatorische Chip- und Registrierungspflicht für Katzen. Damit soll die stark wachsende Katzenpopulation besser kontrolliert und das Tierwohl verbessert werden. Die Präsidentenkonferenz der GST hat Ende November 2025 ein entsprechendes Positionspapier verabschiedet.

Die Schweizer Katzenpopulation ist in den letzten Jahren markant angestiegen. Heute leben rund zwei Millionen Katzen mit Halterinnen und Haltern im Land. Schätzungsweise sind lediglich 30 bis 40 Prozent dieser Tiere registriert. Zusätzlich existiert eine unbekannte, vermutlich aber grosse Anzahl halterloser Katzen.

Die unkontrollierte Vermehrung führt zu Hygieneproblemen und begünstigt die Ausbreitung von Krankheiten. Verwilderte Katzenpopulationen weisen teils einen miserablen Gesundheitszustand auf. Trotz grossangelegter Kastrationsaktionen verbessert sich die Situation nicht – im Gegenteil, sie verschlechtert sich stetig.

Chippflicht als wirksamste Massnahme

Aus Sicht der GST stellt eine obligatorische Kennzeichnung mittels Mikrochip die beste Lösung dar, um die Katzenpopulation in der Schweiz langfristig unter Kontrolle zu bringen.

Nach der Einführung einer solchen Pflicht hätten nach einer gewissen Zeit voraussichtlich nur noch verwilderte und herrenlose Katzen keinen Chip. Für Tierschutzorganisationen wäre dies eine wesentliche Erleichterung, da solche Tiere direkt kastriert werden dürften.

Vorteile für Tierhalter, Gemeinden und Tierärzte

Mit einer Chip- und Registrierungspflicht könnten Halter von Findeltieren rascher ermittelt werden. Erleidet eine Katze einen Unfall und benötigt eine dringende Therapie, ist es für Tierärzte entscheidend, die Tierhalter schnell kontaktieren zu können.

Findeltiere werden zudem häufig monatelang in ohnehin ausgelasteten Tierheimen untergebracht. Gemeinden und Organisationen könnten dank der Chip-Pflicht erhebliche Kosten einsparen, die derzeit für die Betreuung streunender Katzen sowie für die oft erfolglose Suche nach deren Haltern anfallen.

Chippen statt Kastrationspflicht

Das Einsetzen eines Mikrochips ist ein schneller und nahezu schmerzloser Vorgang. Die GST bevorzugt diese Lösung gegenüber einer allgemeinen Kastrationspflicht. Eine solche könnte dazu führen, dass Katzen keinen Freigang mehr erhielten, wenn Tierhalter die Kastration verweigern. Aus Sicht der GST ist es sinnvoll, den Tierhaltern eine Wahl zu lassen: Wer seine Katze chippen lässt, soll nicht verpflichtet sein, sie zu kastrieren.

Positionspapier veröffentlicht

Das vollständige Positionspapier der Gesellschaft Schweizer Tierärzte ist unter www.gstsvs.ch/positionen einsehbar.

Über die GST

Die Gesellschaft Schweizer Tierärzte (GST) setzt sich für das Tierwohl, die Gesundheit von Tier und Mensch sowie für die Lebensmittelsicherheit ein. Als Dachverband vertritt sie die Interessen von rund 3900 Tierärzten aus sämtlichen Berufsfeldern der Veterinärmedizin.

Als Stimme der Schweizer Tierärzte engagiert sich die GST aktiv im politischen Entscheidungsprozess. Sie unterstützt eine nachhaltige Gesundheitspolitik im Einklang mit Mensch, Tier und Umwelt sowie einen verantwortungsbewussten Einsatz von Tierarzneimitteln. Zudem setzt sie sich für gute Rahmenbedingungen im tierärztlichen Beruf und für eine hohe Qualität der Weiterbildung ein.

pd/ako
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