Das Buch basiert auf intensiver Forschungsarbeit, insbesondere im St.Galler Stadtarchiv sowie in weiteren regionalen Archiven. Stahlberger verbindet wissenschaftliche Präzision mit journalistischer Lesbarkeit und zeichnet in drei Teilen die Entwicklung der Stadt über mehr als acht Jahrzehnte nach – vom Übergang aus der Kriegszeit über die Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs bis zu den Herausforderungen der Gegenwart.
Im ersten Teil beschreibt der Autor den Wandel von der Krisen- und Kriegszeit zur Nachkriegszeit der 1940er-Jahre.
Er zeigt auf, wie die Bevölkerungszahl trotz schwieriger Umstände wieder zunahm und wie St.Gallen unter akuter Wohnungsnot, Platzmangel in Schulen und einer Umnutzung öffentlicher Gebäude litt.
Der zweite Teil widmet sich dem anhaltenden Wachstum seit der Mitte des 20. Jahrhunderts.
Die Hochkonjunktur der 1950er-Jahre führte zu umfassenden Infrastrukturprojekten – von neuen Wohnsiedlungen über Energie- und Entsorgungsanlagen bis hin zum Bau der Autobahn von Winkeln bis ins Neudorf. Gleichzeitig wächst in dieser Zeit das Umweltbewusstsein, und mit der kulturellen Öffnung ab den 1980er-Jahren beginnt die Stadt, alternative Kulturformen aktiv zu fördern.
Im dritten Teil richtet Stahlberger den Blick auf die Gegenwart und Zukunft.
Er zeigt, wie sich die Stadt den Herausforderungen von Globalisierung und Standortwettbewerb stellt – mit Strategien zur Innenverdichtung, zum Ausbau des Arbeitsplatzangebots und zur gerechteren Verteilung der Zentrumslasten im Kanton.
Die thematische Breite des Werks reicht von Wirtschaft, Bau und Infrastruktur über Bildung, Religion, Gesellschaft und Kultur bis hin zur Parteipolitik. Stahlbergers fundierte Quellenkenntnis und sein analytischer Zugang machen die Publikation zu einem neuen Standardwerk der St.Galler Stadtgeschichte.