Das Vorprojekt zeigt, wie die in der Machbarkeitsstudie entwickelte Tunnelvariante weiter vertieft wurde. Die Ingenieurgemeinschaft Unter Teufen hat verschiedene Teilvarianten untersucht und verglichen – etwa zur Dimensionierung der Tunnelprofile, zur barrierefreien Erschliessung des Bahnhofs Teufen oder zur Lage der Tunnelabschnitte im Bereich Egglirank und Speicherstrasse.
Auch Materialbewirtschaftung und Deponiemöglichkeiten wurden geprüft, ebenso ein erster möglicher Bauphasenplan erstellt.
Für das Projekt ist die enge Abstimmung mit allen Beteiligten zentral. «Die Zusammenarbeit mit den Appenzeller Bahnen und dem Kanton bleibt auch in Zukunft entscheidend», betont Florin Scherrer, Berater Raum- und Verkehrsplanung.
Geologische Untersuchungen und nächste Schritte
Ein Konzept für zusätzliche geologische Untersuchungen wurde ebenfalls erarbeitet. Geplant sind Bohrungen, Sondierungen, Grundwassermessungen und Materialanalysen.
Diese Arbeiten sollen im Frühling 2026 stattfinden und die Genauigkeit der Investitionskosten wesentlich verbessern. «Die Untersuchungen werden eine wichtige Grundlage für die weiteren Planungsschritte bilden», erklärt Werner Kalunder, Projektleiter der ARX Gruppe AG, die die Gesamtprojektleitung innehat.
Value Engineering sorgt für Verbesserungen
Im Rahmen des sogenannten «Value Engineerings» haben die Ingenieure das Projekt umfassend überprüft und zahlreiche Optimierungsvorschläge entwickelt.
Der Bahnhof Teufen wird weiterhin über zwei Perrons und drei Gleise verfügen, soll jedoch nur noch um rund 2,5 statt 5 Meter abgesenkt werden. Dadurch wird ein behindertengerechter Zugang über eine Rampe direkt auf den Hausperron möglich.
Das Tunnelprofil zwischen Bahnhof Teufen und Haltestelle Stofel konnte reduziert werden. Der im Tagbau zu erstellende Abschnitt zwischen Haltestelle Stofel und der Rampe Egglirank wurde nach Süden verschoben und verläuft nun vollständig unter der Hauptstrasse.
Diese Anpassung ermöglicht eine möglichst lange Aufrechterhaltung des Bahnbetriebs sowie des Strassenverkehrs im Einbahnverkehr während der Bauzeit.
Zudem sollen lärmdämmende Verkleidungen am Rampenbauwerk Egglirank, in der unterirdischen Haltestelle Stofel sowie an der Stützmauer im Osten des Bahnhofs Teufen für eine deutliche Reduktion der Lärmbelastung sorgen.
Auch schallabsorbierende Bauteile unter den Schienen tragen dazu bei, die Immissionen auf die Anwohner entlang der Strecke merklich zu senken.
Projekt bleibt im Zeit- und Kostenrahmen
Das Vorprojekt wurde von der Gemeinde Teufen und den Appenzeller Bahnen geprüft und verabschiedet. Inzwischen beginnt die nächste Phase – die Ausarbeitung des Bauprojekts, das bis Ende August 2026 vorliegen soll. Es umfasst auch einen Kostenvoranschlag mit einer Genauigkeit von ± 10 Prozent.
Eine Volksabstimmung ist spätestens Anfang 2027 vorgesehen. «Die Planung liegt sowohl im Zeitplan als auch im Budget», betont Werner Kalunder. Verlässliche Angaben zu den Gesamtbaukosten werden jedoch erst nach Abschluss des Bauprojekts im dritten Quartal 2026 möglich sein.