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27.08.2025
27.08.2025 11:51 Uhr

Wie Sextoys das Liebesleben vieler Menschen in der Schweiz verändern

Bild: Pixabay/Hans
Noch vor wenigen Jahren galten Sextoys in grossen Teilen der Gesellschaft als Thema für den diskreten Rand. Inzwischen ist daraus ein Markt geworden, der nicht nur wächst, sondern auch die Art und Weise verändert, wie über Sexualität gesprochen wird – auch in der Ostschweiz. Eine neue Offenheit, die besonders unter jüngeren Erwachsenen spürbar wird. Der Anteil der 18- bis 34-Jährigen an der Stadtbevölkerung von St.Gallen ist beispielsweise zwischen 2020 und 2023 um 10 % gestiegen – und gerade diese Altersgruppe zeigt laut Branchenanalysen eine besonders hohe Affinität zu modernen Sextoys. Die Zeiten, in denen intime Hilfsmittel heimlich gekauft wurden, scheinen endgültig vorbei.

Von Womanizer bis Fleshlight: Qualität statt Klischee

Die Gründe für diesen Wandel sind vielfältig. Einerseits hat sich das gesellschaftliche Klima rund um Sexualität stark verändert: Themen wie Selfcare, mentale Gesundheit und Körperwahrnehmung sind präsenter denn je. In Umfragen geben rund 50 % der Schweizerinnen und Schweizer an, dass der Umgang mit Sextoys heute entspannter sei als noch vor drei Jahren. Nur 7 % finden, das Thema gehöre nicht in die Öffentlichkeit. Andererseits hat der technologische Fortschritt Sextoys neu definiert: Weg von Billigprodukten, hin zu ausgereiften Lifestyle-Artikeln mit Designanspruch.

Sexologinnen wie Andrea Burri oder Dania Schiftan werten die steigende Nutzung als Ausdruck bewusster Sexualität und Selbstbestimmung. Auch das Kaufverhalten verändert sich: In der Schweiz  informieren sich Konsumentinnen und Konsumenten intensiver vor dem Kauf und geben für Qualität gerne mehr aus. Und gilt sicherlich ebenso für St. Gallen.

Technologie und Individualität für neue Momente der Lust

Der globale Markt für Sexspielzeug wuchs allein von 2023 auf 2024 um rund 8 % auf 38 Milliarden US-Dollar. Für 2026 wird erwartet, dass über 40 % der Käufe online erfolgen. In der Schweiz besitzen Frauen durchschnittlich zwei bis vier Toys – Männer holen zunehmend auf. Besonders beliebt ist der Womanizer,der mit präziser Druckwellen-Stimulation neue Standards bei klitoraler Lust gesetzt hat und sich als Premium-Produkt etabliert hat.

Gleichzeitig gewinnen auch realitätsnahe Masturbatoren an Bedeutung – allen voran die Fleshlight, die Männern eine diskrete und technologisch ausgereifte Möglichkeit zur Selbstbefriedigung bietet. Ausserdem greifen auch vermehrt Paare auf diese Produkte zurück. Nicht als Ersatz für Intimität, sondern als bewusste Erweiterung ihrer Sexualität.

Zwischen Zweisamkeit und Selbstbestimmung

Längst haben Sextoys nicht mehr nur im Bereich der Selbstbefriedigung ihren Platz. Doch genauso gewinnen sie in Beziehungen an Bedeutung. Viele Paare entdecken Hilfsmittel wie Stimulatoren oder Masturbatoren gemeinsam, sei es zur Erweiterung des Liebesspiels oder zur Verbesserung der Kommunikation über Wünsche und Bedürfnisse. Studien zeigen, dass der gemeinsame Einsatz von Toys die Zufriedenheit im Schlafzimmer fördern kann – vorausgesetzt, Offenheit und Vertrauen sind vorhanden.

Besonders in längeren Partnerschaften dienen Produkte wie der Womanizer oder die Fleshlight nicht als Konkurrenz, sondern als Werkzeuge zur gegenseitigen Entfaltung. Auch Themen wie Orgasm Gap, unterschiedliche Libido oder sexuelle Monotonie lassen sich so aktiv und spielerisch angehen – ohne Leistungsdruck, aber mit gegenseitiger Neugier.

Fazit: Intimität verträgt keine Scheuklappen

Die Verbreitung von Sextoys ist längst kein Nischenthema mehr. Auch in der Ostschweiz spiegeln sie einen gesellschaftlichen Wandel wider, in dem Lust, Selbstbestimmung und Körperbewusstsein selbstverständlicher Teil des Alltags geworden sind. Produkte wie der Womanizer und die Fleshlight stehen nicht nur für technologische Innovation, sondern auch für eine Kultur des bewussten Umgangs mit Sexualität. Der Diskurs ist offener, die Nachfrage steigt – und das Thema ist angekommen, mitten in der Gesellschaft.

 

pd/stz.
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