Dies war nur dank bedeutender finanzieller Unterstützung möglich: Grosszügige, zweckgebundene Spenden von 1,4 Millionen Franken für den Neubau sowie Trägerbeiträge in Höhe von 13,9 Millionen Franken kompensierten die unzureichende Vergütung der Kindermedizin durch die geltenden Tarifsysteme.
Der operative Verlust hätte ohne die Unterstützung von Gönnern sowie von den Trägerkantonen 10.9 Millionen Franken betragen. Für die verlässliche Unterstützung durch die Trägerkantone St.Gallen, Thurgau, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden und das Fürstentum Liechtenstein zeigt sich das OKS sehr dankbar.
Die Kindermedizin bleibt in Tarifstrukturen wie Tarmed strukturell unterfinanziert.
Der Deckungsgrad beträgt im ambulanten Bereich gerade mal 70%. Zwar bleibt abzuwarten, ob das neue System «Tardoc/Ambulante Pauschalen» hier die in Aussicht gestellten Verbesserungen bringt.
Klar ist jedoch, dass das OKS sich weiterhin mit Partnern wie der Allianz Kinderspitäler Schweiz (AllKidS) für faire Bedingungen einsetzt – ein Engagement, das mit der Aufnahme von AllKidS in die H+ Verbandskonferenz gestärkt wird.
Dr. Serge Altmann, seit 1.1.2025 CEO und Vorsitzender der Spitalleitung sagt: «Das OKS wird – wie andere Kinderspitäler – auch in Zukunft auf zusätzliche Beiträge angewiesen bleiben.»
Rekord bei stationären Behandlungen – stabile ambulante Versorgung
Die Zahl der ambulanten Besuche im Kinderspital belief sich auf 74’900 und lag damit im Bereich des Vorjahresdurchschnitts. Ein neuer Höchstwert wurde bei den stationären Austritten erreicht: 5’331 Kinder und Jugendliche wurden stationär behandelt – rund 400 mehr als im Vorjahr. Dies unterstreicht die zentrale Rolle des OKS in der regionalen, spezialisierten Versorgung.
Medizinischer Fortschritt und Forschung
Das Ostschweizer Kinderspital gehört zu den Spitälern der höchsten Versorgungsstufe. 2024 wurde erstmals erfolgreich ein Venenkatheter (PICC-Line) bei einem fünf Monate alten Baby eingesetzt – ein Meilenstein für die pädiatrische Versorgung bei jüngeren Patienten.
Das OKS ist auch ein Lehr- und Forschungsspital und nahm auch im vergangenen Jahr eine zentrale Rolle bei der medizinischen Ausbildung, des Joint Medical Masters, der Universitäten Zürich und St.Gallen ein.
In der Forschung engagiert sich das OKS unter anderem mit der Universität St.Gallen (Typ-1-Diabetes), in einer nationalen Studie zu Lungenentzündungen mit SwissPedNet sowie in der pädiatrischen Onkologie.
Neubau auf Kurs – Darlehen belasten Betriebsrechnungen
Der geplante Bezug des Neubaus an der Spitalstrasse 10 im nächsten Jahr rückt näher. 90 Prozent der Baukosten sind bereits vertraglich gesichert. Die modernen Räumlichkeiten sollen die medizinischen Abläufe optimieren und eine Versorgung auf höchstem Niveau auch für zukünftige Generationen garantieren. Der Neubau ist hinsichtlich Kosten und Terminplan auf Kurs.
Die Darlehen der Träger für den Neubau decken die reinen Baukosten, und müssen verzinst und zurückbezahlt werden. Dies wird die Betriebsrechnung langfristig zusätzlich belasten. Die Anlagekosten belaufen sich total auf 217 Millionen Franken. Ein Grossteil der Einrichtungen und Geräte finanziert das OKS über Eigenmittel und Fundraising.
Mitarbeiter als Herzstück
Die Mitarbeiter des OKS zeigen Tag für Tag ein aussergewöhnliches Engagement – rund um die Uhr. Die starke Unternehmenskultur und familienzentrierte Betreuung führen zu hoher Loyalität und einer erfreulich tiefen Fluktuation. Sie bilden die Grundlage dafür, dass das OKS auch in Zukunft Kindern und Jugendlichen die bestmögliche medizinische Versorgung bieten kann.
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