Sonja Lüthi, wie beurteilen Sie die aktuelle Situation der Spitex in St.Gallen?
Zuallererst möchte ich nochmals kurz auf die Zuständigkeiten bezüglich der Spitex hinweisen: Der neu eingesetzte Verwaltungsrat ist zusammen mit der Geschäftsleitung umfassend für die Führung und damit auch für die Ergebnisse und den Geschäftsgang der Spitex verantwortlich. Die Stadt als Mehrheitsaktionär und ich persönlich als zuständige Stadträtin bin für die Besetzung der Gremien und die enge Überwachung der Geschäftstätigkeit zuständig. Aufgrund der Ereignisse der letzten Jahre bin ich mit dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung in einem engen und regelmässigen Austausch. Der neue Verwaltungsrat hat vor der Übernahme seiner Tätigkeit mit den zuständigen Stellen der Verwaltung das Budget für 2024 abgestimmt. Dies, um das Jahr 2024 unter dem Stichwort «Stabilisierung der operativen und wirtschaftlichen Situation» gemeinsam zu planen und die Rahmenbedingungen für das Geschäftsjahr und den Finanzierungsbeitrag der Stadt verbindlich abzustimmen.
Konkret: Sind Sie auf Kurs?
Bezüglich der aktuellen Situation der Spitex St.Gallen freut es mich, Ihnen mitzuteilen, dass die Spitex im Jahr 2024 bisher auf Kurs ist. Aktuell liegt die Spitex St.Gallen sogar leicht besser da als budgetiert. Dies ist grundsätzlich positiv zu bewerten, da es in der Organisation in diesem Jahr nochmals zu Veränderungen kam. Es ist jedoch gelungen, den unerwarteten Weggang des Geschäftsführers per Ende durch die Ernennung der bisherigen Leiterin der Pflege gut zu kompensieren. Zudem ist in den ersten sieben Monaten gelungen, einige wichtige offene Positionen wie etwa die Stelle der Pflegeleitung mit ausgewiesenen Fachkräften mit viel Erfahrung zu besetzen. Esther Koller als neue Geschäftsführerin bringt selbst jahrzehntelange Erfahrung in der Pflege und bei Spitex-Organisationen mit und wohnt in der Stadt St.Gallen – was alles sehr wertvoll ist.
Der Personalbestand konnte trotz des Fachkräftemangels leicht gesteigert werden ...
... allerdings war ein leicht grösserer Ausbau geplant. Sehr erfreulich entwickeln sich auch die Zahl der Klientinnen und Klienten und die verrechenbaren Stunden, was auf einen weiter wachsenden Bedarf und eine grundsätzliche Zufriedenheit der Klientinnen und Klienten mit den Leistungen der Spitex St.Gallen hinweist. Ferner ist es gelungen, die Personalfluktuation zu verringern und den Einsatz von Temporärkräften zu reduzieren. Der sehr hohe Personalwechsel in der Vergangenheit hat zu hohen Einführungskosten und zu einer anspruchsvollen Einsatzplanung geführt.
In der Pflege wird neben der personellen Aufstockung auch in die Verbesserung der Prozesse und die Schulung von Mitarbeitenden investiert. Der Aufbau und die Weiterentwicklung des Personalkörpers durch Schulungen und andere Massnahmen sind ein zentrales Anliegen der neuen Geschäftsleitung und sind Teil der Planung für die Zukunft. Dazu gehört auch ein weiteres Wachstum bei den Auszubildenden sowie Umschulungen von Personen, die sich gerne in der Pflege von Menschen engagieren wollen. Seitens der Stadt unterstützen wir die Spitex mit finanziellen Beiträgen an die Ausbildung von Pflegenden.
Der aktuelle Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung sind meiner Meinung nach sehr engagiert, um für die städtische Spitex eine nachhaltige und finanziell stabile Basis zu schaffen.