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03.10.2023
03.10.2023 02:04 Uhr

Vorwürfe gegen Frischkäse-Produzenten aus Oberbüren

Die Frage, ob die Thur verunreinigt wurde, muss wohl das Gericht entscheiden. (Symbolbild)
Die Frage, ob die Thur verunreinigt wurde, muss wohl das Gericht entscheiden. (Symbolbild) Bild: KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER
Die Züger Frischkäse AG soll unerlaubterweise «Polisherwasser» in die Thur abgeleitet haben, wirft die St.Galler Staatsanwaltschaft dem Unternehmen vor.

Am 7. September sei ein Strafbefehl wegen mehrfachen Vergehens gegen das Gewässerschutzgesetz des Bundes erlassen worden, bestätigte die St.Galler Staatsanwaltschaft gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen Bericht des «St.Galler Tagblatts» vom Montag.

Das Unternehmen soll insgesamt 61'000 Kubikmeter «Polisherwasser» in die Thur geleitet und so Entsorgungskosten eingespart haben. Die Staatsanwaltschaft verlangte im Strafbefehl eine bedingte Geldstrafe von 144'000 Franken sowie eine Busse von 10'000 Franken. Dazu kommen als Ersatzforderung eingesparte Entsorgungskosten von rund 73'000 Franken

Gegen den Strafbefehl wurde Einsprache erhoben. Deshalb sei das Verfahren noch pendent, sagte Leo-Philippe Menzel, Sprecher der St.Galler Staatsanwaltschaft. Damit dürfte der Fall vor Gericht landen.

Keine Gesundheitsgefährdung

In einem am Montagnachmittag verschickten Communiqué weist die Züger Frischkäse AG die Vorwürfe weitgehend zurück.

Wasser aus der Frischkäseproduktion werde in einer Wasseraufbereitungsanlage auf den Firmengelände wieder aufbereitet und in der Produktion verwendet.

Fälschlicherweise sei während der letzten Bauphase vorübergehend gereinigtes «Prozesstrinkwasser» sowie kleine Mengen von Milchbestandteilen direkt der Thur, statt der öffentlichen Abwasserreinigungsanlage zugeführt worden.

Das Unternehmen gehe von rund 50 Litern Milch auf 100'000 Litern Prozesstrinkwasser aus.

Es sei zu keinem Zeitpunkt ungereinigtes Molkenwasser eingeleitet worden. Als die Messungen leicht höhere Werte gezeigt hätten, seien sofort Gegenmassnahmen ergriffen worden.

Das Wasser habe zu keinem Zeitpunkt toxische Substanzen enthalten, eine Gesundheitsgefährdung habe nicht bestanden.

Keystone-SDA
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