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Stadt St.Gallen
17.12.2025
17.12.2025 17:41 Uhr

So wird das Museumsjahr 2026

Blick ins Naturmuseum
Blick ins Naturmuseum Bild: Archiv
Die St.Galler Museen geben einen gemeinsamen Ausblick auf das Kulturjahr 2026 und kündigen mit dem Internationalen Museumstag, der Jubiläums-Museumsnacht und dem Angebot Reiseziel Museum mehrere publikumswirksame Höhepunkte an.

Am Sonntag, 10. Mai 2026, laden die Museen der Stadt St.Gallen (ohne Stiftsbezirk) zum Internationalen Museumstag ein. Besucher tauchen bei freiem Eintritt in die unterschiedlichsten Facetten der St.Galler Museumswelt ein. Ein buntes Programm für die ganze Familie mit Kurzführungen, Ausstellungsrundgängen, Kreativ-Workshops und kulinarischen Highlights erwartet das Publikum.

Ein weiterer Höhepunkt ist die Museumsnacht St.Gallen, die am 12. September 2026 ihr zwanzigjähriges Jubiläum feiert. Wenn sich die Türen der teilnehmenden Museen und Institutionen bis Mitternacht öffnen, erwartet Gross und Klein eine Nacht voller spannender Erlebnisse und besonderer Einblicke. Neben dem Besuch der laufenden Ausstellungen wird eine Vielzahl an interaktiven Programmen und eindrucksvollen Performances geboten.

Das bewährte und beliebte Angebot Reiseziel Museum wird auch 2026 fortgeführt. Als Teil der insgesamt 55 Museen in Vorarlberg, Liechtenstein und der grenznahen Schweiz beteiligen sich auch die St.Galler Museen aus der Stadt und bieten in den Sommermonaten ein spezielles Programm für Familien mit Kindern unter 18 Jahren an. Die Termine sind der 5. Juli, 2. August und 6. September 2026, jeweils der erste Sonntag im Juli, August und September.

Kulturmuseum: Blick in die Hauptausstellung «Die Welt ins Museum. Von Handeln, Sammeln und Entdecken» Bild: zVg

Kulturmuseum

2026 zeigt das Kulturmuseum St.Gallen Ausstellungen, die näher an den Menschen kaum sein könnten: Während «Die Welt ins Museum. Von Handeln, Sammeln und Entdecken» noch bis Juli zeigt, wie St.Gallen zu einer ethnologischen Sammlung kam, öffnet «Zurückgezogen zugewandt. Klosterfrauen heute» ab April anlässlich des Wiborada-Jahrs einzigartige Einblicke in heutige Klosterwelten. Frauen erzählen von Spiritualität zwischen Freiheit und Regelwerk, während eine atmosphärische Rauminstallation die Besucher mitten in Fragen nach Sinn, Selbstbestimmung und Alltag stellt.

Ab September wirbelt «Stereotypes Neanderthalerin» vertraute Steinzeitbilder durcheinander: In der Ausstellung des Neanderthal Museum berichten vier Neanderthalerinnen von Geburt, Arbeit, Verlust und Zusammenhalt und machen auf wissenschaftlicher Grundlage sichtbar, wie vielfältig ihr Leben wirklich war.

Zum Jahresende lädt «Guets Neus!» dazu ein, die überraschende Breite an Bräuchen zum Jahreswechsel zu entdecken – mal laut, mal leise, immer nah am echten Leben.

Kunst Halle: Sam Porritt, «One Thing After Another (Drawings 2005–2025)», Ausstellungsansicht, 2025 Bild: zVg

Kunst Halle

Die Kunst Halle Sankt Gallen blickt auf ein inspirierendes Jahr 2026. Zum einen steht die geplante Transformation des Foyers an. Die Schwerpunkte liegen auf der Zugänglichkeit, einer autonom durch Kooperationspartner und Dritte nutzbaren Infrastruktur sowie auf einer anregenden Raumgestaltung. Die feierliche Neueröffnung inklusive Rahmenprogramm findet während der Museumsnacht im September statt.

Zum anderen präsentiert die Kunst Halle ambitionierte Ausstellungsprojekte von nationalen und internationalen Künstlern. Noch bis Mitte Februar ist die Retrospektive «One Thing After Another (Drawings 2005–2025)» des britischen Künstlers Sam Porritt zu sehen.

Anfang März eröffnet «Containers Love Disorder». Die Gruppenausstellung vereint verschiedene in der Schweiz tätige Kunstschaffende, die sich Strategien des Einordnens und Verortens widmen.

Kunstmuseum: Delcy Morelos Bild: zVg

Kunstmuseum

Das Kunstmuseum St.Gallen hat sein Programm weiter geschärft und inhaltlich präzisiert. Im Obergeschoss widmet es sich mit Präsentationen von Urs Frei sowie der Ausstellung «Manosphere. Masculinity Today» aktuellen kunsthistorischen Positionen und Fragestellungen rund um Männlichkeit im gesellschaftlichen Wandel.

Im Untergeschoss setzt das Museum auf ein junges, horizonterweiterndes Programm, mit der Sammlung der Schweizerischen Post im Dialog mit der eigenen Sammlung sowie einer Ausstellung von Ahmad Al Rayyan.

Die Lokremise wird immersiv bespielt, mit einer raumgreifenden Installation von Delcy Morelos und einer grossformatigen Projektion von Emilija Škarnulytė. Mit diesem vielfältigen Programm möchte das Kunstmuseum St.Gallen Kunst auf neue Weise erfahrbar machen.

Naturmuseum: Teil des Jubiläumsjahres ist die Eröffnung des grössten Spiegelraumes zum Thema «Mensch und Universum» Bild: zVg

Naturmuseum

Das Naturmuseum St.Gallen feiert Mitte November 2026 sein zehnjähriges Jubiläum am neuen Standort. Teil des Jubiläumsprogramms ist die Eröffnung des neuen Ausstellungsbereichs «Mensch und Universum», der Besucher im grössten Spiegelraum der Schweiz in die Tiefen des Universums eintauchen lässt.

Für Bodenhaftung sorgt die Sonderausstellung «Spuren – Fährten, Frass und Federn» ab Mitte Mai mit dem Fokus auf die zahlreichen Hinweise unserer tierischen Nachbarn. Fährten, Kot, Frassspuren oder auch Geräusche erzählen vom tierischen Alltag abseits des Menschen.

Ziemlich nahe beim Menschen ist der Protagonist der Herbst-Ausstellung «Der Fuchs – Meister der Anpassung» anzutreffen. Seine Anpassungsfähigkeit hat ihn zum erfolgreichen Stadtbewohner gemacht – eine Beziehung mit Nebengeräuschen.

Open Art Museum: Teppich-Bildcollage zur Sonderschau an der Olma 2025, gestaltet von der Schule für Gestaltung der GBS St.Gallen Bild: zVg

Open Art Museum

Der Teppich wird erneut ausgerollt: Mit der Ausstellung «Stranger Than Paradise» wird vom 15. März bis 7. Juni  im Open Art Museum jene Bildcollage ins Zentrum gerückt, die das Publikum an der Olma begeisterte. Viele Motive greifen Werke aus der Museumssammlung auf, Darstellungen paradiesischer oder verherrlichender Szenen, die bei genauer Betrachtung irritieren. Im Anschluss wird der Teppich der Öffentlichkeit angeboten.

Bei «Komm Glüückck – Wortschätze» versammeln sich vom 24. Juni bis 18. Oktober Gedanken, Grüsse, Gedichte, Bildgeschichten, Art Postal sowie konzeptuelle Auseinandersetzungen mit Schrift und Sprache.

«Ficht Tanner – gezeichnetes Leben» ab 15. November zeigt das Leben des Trogener Künstlers anhand seiner Zeichnungen. In jedem Strich, in jedem Motiv steckt ein Erlebnis. Musikalische Performances ergänzen die Ausstellung.

Stiftsbezirk: Barocksaal der Stiftsbibliothek Bild: zVg

Stiftsbezirk

2026 steht im Unesco-Welterbe Stiftsbezirk St.Gallen im Zeichen des Staunens und der Frauen. Noch bis 19. April zeigt die Stiftsbibliothek die Ausstellung «Wunderkammer Stiftsbibliothek. Schönes und Kurioses gestern und heute» mit seltenen Objekten aus der barocken Welt des Sammelns.

Ab 27. Februar rückt das Jubiläum «1100 Jahre heilige Wiborada» in den Mittelpunkt. Das Jahresthema des Stiftsarchivs im Ausstellungssaal «Vviberat – Rachilt – Erste Spuren» beleuchtet ihre frühen Spuren. Am 21. April folgt die Sommerausstellung «Frauen. Weibliche Lebenswelten im Mittelalter» in der Stiftsbibliothek.

Für Familien gibt es ein vielfältiges Programm mit Workshops und Führungen. Ein weiterer Höhepunkt ist der Welterbetag am 14. Juni, der zum Entdecken einlädt.

Textilmuseum: «La Mode aux Courses»: Modefotografie von 1922, aufgenommen anlässlich eines Pferderennens auf dem Hippodrome de Longchamp, Paris Bild: zVg

Textilmuseum

Im Fokus des Textilmuseums St.Gallen stehen Couture und Schweizer Stoffe: Die Ausstellung «Mise en Scène» vom 3. Juli 2026 bis 28. Februar 2027 verbindet internationale Fotokunst mit regionaler Textilwirtschaft und zeigt über 120 Jahre Mode-, Fotografie- und Sozialgeschichte.

Modefotografien spiegeln Kleidungsstile, Körperbilder und Rollenverständnisse von den 1920er-Jahren über die Nachkriegszeit bis heute und machen zugleich die lange Präsenz der Schweizer Textilindustrie auf internationalen Fashion Events sichtbar. Zu sehen sind Werke von Séeberger Frères, Helmut Newton und Iwan Baan sowie Textilien von Forster Rohner, Jakob Schlaepfer, Akris und weiteren Firmen.

Die Serie «Porträt einer Schweizer Firma» von Barbara Davatz zeigt Arbeiter der Walser AG von 1972 und ist vom 5. Juni 2026 bis 28. Februar 2027 in der Lounge des Textilmuseums ausgestellt.

stgallen24/stz.
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