Genau waren es 4'239 Personen, die sich von Mitte Mai bis am Samstag, einen Tag vor den Abstimmungen, elektronisch zu den Vorlagen geäussert haben – dies in den Kantonen Thrugau, St.Gallen und Basel-Stadt. Anders ausgedrückt: 16 Prozent aller möglichen Leute nutzten die Möglichkeit des E-Voting-Systems der Post.Tatsächlich klingt das nicht nach einem überragenden Erfolg. Aber für den Anbieter sei viel wichtiger, dass sehr wenige Leute «abgesprungen» sind.
Leiter Michael Egger erläutert: «Die grosse Mehrheit, die den Prozess online gestartet hat, hat ihn auch beendet.» Ausserdem waren alle Stimmgen gültig und es kam zu keinerlei Unregelmässigkeiten. So blieb die Plattform auch von den Hackerangriffen der letzten Woche verschont, die zahlreiche Internetseiten lahmgelegt hatten.
Die Premiere brachte viel Aufwand mit sich. Drei Jahre lang liefen die Vorbereitungen für diesen einen Urnengang und während des gesamten Wochenendes waren die Zuständigen für Fragen verfügbar. Ebenso ist das System heute noch nicht ausgereift. «Der Prozess wird sich stets weiter entwickeln», ist sich Egger sicher. So werden Hacker das Programm bewusst angreifen und Post kann so nach Schwachstellen suchen.
Es könnte gut sein, dass bei den eidgenössischen Wahlen im Herbst 2023 das E-Voting-System seinen nächsten prominenten Auftritt haben wird.