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Mörschwil
11.03.2023
11.03.2023 11:08 Uhr

Mörschwil plant erste Solaranlage

Durch das Projekt der GEM können auch Leute ohne eigene Solaranlage einen Beitrag leisten. (Symbolbild)
Durch das Projekt der GEM können auch Leute ohne eigene Solaranlage einen Beitrag leisten. (Symbolbild) Bild: Pixabay
Die im November 2022 gegründete Genossenschaft Energie Mörschwil (GEM) startet die Detailplanung für den Bau einer ersten Fotovoltaikanlage. Es konnte ein Dachnutzungsvertrag von 900 Quadratmetern unterzeichnet werden. Die Inbetriebnahme ist im dritten Quartal 2023 vorgesehen.

Die Gründung der Genossenschaft geht auf das von der Gemeinde durchgeführte «Zukunftskafi» zurück. Hier fanden sich die Interessenten an erneuerbarer Solarenergie zusammen, die zum Teil eigene Erfahrungen mit der Solartechnik einbringen konnten.

Die Idee hinter der Genossenschaft: Viele Privatpersonen würden gerne eigenen Solarstrom produzieren, jedoch fehlt ihnen ein eigenes oder ein geeignetes Dach, das Startkapital oder die Zeit, sich mit Planungs- und Bewilligungsverfahren auseinanderzusetzen.

Die GEM setzt sich zum Ziel, erneuerbaren Energieformen zum Durchbruch zu verhelfen – denn vom Reden alleine kommt nichts. Statt eine eigene Anlage zu errichten, können sich Privatpersonen und Unternehmen durch den Kauf von Anteilscheinen an Anlagen zur Produktion von erneuerbaren Energien beteiligen.

Teurer Bau 

Nun steht der Bau der ersten Solaranlage auf einem Industriedach von über 900 Quadratmetern und 160 Kilowatt-Peak an, was dem Energieverbrauch von 40 Haushalten entspricht. Die Grösse der Anlage ist mit Investitionskosten von ca. 245‘000 Franken eine echte Herausforderung für die noch junge Genossenschaft.

Jedoch bietet sich damit die Chance zu zeigen, wie kostengünstig die Energieerzeugung mit Fotovoltaik ist, wenn in dieser Grössenordnung gebaut werden kann. Entsprechend greift die Genossenschaft auch auf Solarfachleute zurück, die bereits für andere Solargenossenschaften erfolgreich Projekte begleitet haben.

Finanzierung durch Anteilscheine

Für die Finanzierung werden jetzt noch weitere Genossenschafter gesucht, die einen oder mehrere Anteilscheine von 1000 Franken zeichnen. «Dies ist gerade auch für Bewohner von Mehrfamilienhäusern, die kein eigenes Dach haben, eine Gelegenheit, einen Beitrag zur Versorgungssicherheit mit Energie zu leisten», sagt Elmar Hug, der Präsident der Genossenschaft.

Gemäss den Statuten werden die Anteilscheine entsprechend dem Ertrag der Solaranlagen verzinst. So haben die Genossenschafter nicht nur den «eigenen» lokalen erneuerbaren Strom, sondern erhalten mit der Verzinsung auch einen ansehnlichen Batzen an ihre Stromrechnung.

Bei einem typischen Haushalts-Verbrauch von 4000 Kilowattstunden pro Jahr kann zum Beispiel mit fünf Anteilscheinen die Hälfte mit regionaler erneuerbarer Energie gedeckt werden.

Die Genossenschaft ist nicht profitorientiert aufgestellt, so arbeitet der Präsident und alle Vorstandsmitglieder ehrenamtlich, damit die erneuerbaren Energien zum Wohl aller Genossenschafter gefördert werden können. Bei Fragen zur Mitgliedschaft oder wenn weitere Dachflächen zur Verfügung stehen, kann man sich an eine Person aus der Kerngruppe wenden, oder sich auf der Website informieren.

sir/pd
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