Bereits am Morgen um 9 Uhr erklang von vielen Kirchtürmen ein Trauergeläut. Am Mittag luden die evangelisch-reformierte und die katholische Kirche zum gemeinsamen Gebet in die Kirche St. Laurenzen ein. Pfarrerin Kathrin Bolt, Pfarrer Uwe Habenicht, Dompfarrer Beat Grögli und Seelsorger Matthias Wenk gestalteten die Feier.

«Der Tag vor einem Jahr hat das Leben aller Ukrainerinnen und Ukrainer total verändert", sagte eine Ukrainerin, die wegen des Krieges in die Schweiz geflüchtet ist und beim Friedensgebet mitwirkte. "Eure Unterstützung ist wichtig und gibt uns Kraft.» Klavier- und Violinenmusik umrahmte den Anlass.

Ukrainischer Bischof zu Besuch

In der Kathedrale St.Gallen predigt am Abend (18.15 Uhr) der ukrainisch-katholische Bischof Bohdan Dzyurakh. Am Gottesdienst unter der Leitung von Bischof Markus Büchel nehmen ein weiterer griechisch-katholischer Bischof aus der Ukraine sowie fünf ukrainische Priester teil.

Bischof Bohdan Dzyurakh weilte am Jahrestag des Einmarsches der russischen Armee für ein Treffen mit dem Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) an dessen Sitz in St.Gallen.

In der Ukraine sind etwa sechs Prozent der Bevölkerung Mitglied der ukrainisch-katholischen Kirche, wie das Bistum St.Gallen mitteilte. Mit 4,3 Millionen Gläubigen in verschiedenen Ländern und Hauptsitz in Kiew ist die Glaubensgemeinschaft die grösste der mit Rom verbundenen Ostkirchen.