Diesen Sommer wurde im Calfeisental ein Wolfsrudel mit vier Jungwölfen nachgewiesen. «Die Hirten und Hirtenfamilien kamen physisch und psychisch an ihre Grenzen. Die Wolfspopulation wird im kommenden Jahr nochmals grösser und dementsprechend wird sich der Bedarf an Futterweiter erhöhen und der Konflikt wird unhaltbare Dimensionen annehmen für die direkt Betroffenen. Der Alpsommer 2022 war für alle Älpler und Älplerinnen, wie auch für die Alpverantwortlichen eine grosse Herausforderung», heisst es am Montag in einer Medienmitteilung.
Die Regierung habe bis anhin keine Stellung bezogen, geschweige denn Massnahmen ergriffen. Aus diesem Grund haben sich am vergangenen Samstag alle Verantwortlichen und Vertreter der Alpwirtschaft des Tamina- und Calfeisentals in Valens getroffen. Teilgenommen haben auch Vertreter des Bauernverbandes, der Ortsgemeinden und des Kantonsrates.
Keine Ausrottung des Wolfs
Bei dieser Versammlung wurde klar, dass die vom Wolf betroffenen Alpen sehr viel durchmachen mussten. Alle Teilnehmer seien sich einig, dass sich die Situation auf den Alpsommer 2023 rapide verändern muss.
Die Anwesenden haben deshalb umfassende Forderungen an den Kanton St.Gallen verfasst. Eine Aussage wurde dabei klar und deutlich untermauert: Man sei grundsätzlich nicht gegen den Wolf und fordert auch keine Ausrottung, sondern kämpft lediglich für den Schutz der Bergbevölkerung und für die Zukunft der Alpwirtschaft. Das ist ein zentrales Anliegen, denn die Alpwirtschaft als Kulturgut ist ein wesentliches Element der Kulturlandschaft.
Unterstützung und Massnahmen gefordert
Die Alpwirtschaft schaffe dezentrale und wichtige Arbeitsplätze, bewirtschaftet Sömmerungsflächen und ist eine Grundvoraussetzung für die grossartige Biodiversität in höheren Lagen. Zudem liefert die Bewirtschaftung der Alpweiden, über die Veredelung von Gras und Kräutern, wertvolle Nahrungsmittel für die Menschen.
«Nicht zu vergessen ist bei all den Diskussionen der Tourismus, welcher unsere einmalige Alpenwelt nutzt und geniesst. Dies alles gilt es zu schützen und zu erhalten, was durch die steigende Wolfspopulation aber immer schwieriger, bis fast unmöglich wird», heisst es weiter.
Das weitere Vorgehen ist bereits in Planung und die betroffenen Personen sind sehr gespannt, wie die Regierung des Kantons St.Gallen auf die verfassten Forderungen reagieren wird. Ohne klare Stellungnahme und Unterstützung werde es nicht weiter gehen