Sexuelle Belästigungen im öffentlichen Raum wie: «Häsch mega geili Brüscht – dörfi mol?», «Hey Schätzli, wo anä gohts no?», «Di würdi gärn mol f****!» sind für viele Menschen – vorwiegend Frauen – eine Realität. Anzügliche Bemerkungen, Pfiffe und Handgreiflichkeiten sind weit verbreitet. Das zeigt eine aktuelle Umfrage im Kanton St.Gallen, die das Kompetenzzentrum Integration und Gleichstellung (KIG) im Rahmen der Kampagne «Kein Platz für Sexismus» durchgeführt hat.
Sexuelle Belästigung in St.Gallen weit verbreitet
Fast 900 Personen haben zwischen Oktober 2021 und Februar 2022 an der Umfrage teilgenommen. Die Resultate machen deutlich, wie alltäglich sexuelle Belästigung im Kanton St.Gallen ist. 84 Prozent der teilnehmenden Frauen und 17 Prozent der teilnehmenden Männer wurden schon einmal oder mehrmals sexuell belästigt.
Die Umfrageergebnisse zeigen auch auf, wo und in welchen Formen sexuelle Belästigung vorkommt. So berichten die Befragten vor allem von sexistischen Bemerkungen (sogenanntes «Catcalling») gefolgt von unangenehmer Nähe, unangemessenen Blicken sowie ungewollten Umarmungen und Küssen. Unwohl fühlen sich die betroffenen Personen überwiegend im Ausgang, im öffentlichen Verkehr, am Bahnhof oder an Haltestellen.