Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Sport
18.04.2022

Luzern beendet Siegesserie des FCSG

Bild: FCSG
Der FC St.Gallen muss mit 2:3 in Luzern erstmals im Jahr als Verlierer vom Platz. Das entscheidende Tor gelingt den Gastgebern in der Nachspielzeit.

Irgendwann musste sie kommen, die erste Niederlage im Jahr 2022. 13 Pflichtspiele haben die St.Galler nicht verloren, zwölfmal in der Meisterschaft und im Cupspiel in Carouge. Dazu kommen fünf Testspiele in der Vorbereitung – ohne Niederlage. Doch am Ostermonatg reisst diese Serie – und das auf höchst dramatische Art und Weise.

Dabei sah es noch in der 83. Minute so aus, als würden die St.Galler auch aus der Zentralschweiz drei Punkte mit nach Hause nehmen können, denn Betim Fazliji schoss sieben Minuten vor Ende der regulären Spielzeit das 2:1. Es war die Antwort auf den Luzerner Ausgleich in der 75. Minute, als Schiedsrichter Sandro Schärer nach einer Rücksprache mit VAR Fedayi San auf den Elfmeterpunkt gezeigt hatte.

Jordi Quintillà sprang der Ball im Strafraum an die Hand. Ein Déjà-vu, denn bereits in der ersten Halbzeit war der Tatort derselbe Strafraum und Luzerns Mohamed Dräger der Täter. Auch dort sah sich Sandro Schärer die Szene nochmals am Bildschirm an. Beide Penaltyschützen, Victor Ruiz in der 13. Minute und dann eben auch noch Marvin Schulz (im Nachschuss, Lawrence Ati Zigi hielt zuerst), trafen.

Doch es waren nicht die einzigen Tore und auch nicht die einzigen nennenswerten Szenen im Spiel. Kaum zehn Sekunden nach Anpfiff flog nach dem ersten Angriff der St.Galler der Ball an die Latte. Jérémy Guillemenot scheiterte knapp. In den folgenden Minuten hatten Ruiz, Cumic und Dräger weitere Torchancen, bevor dann auch wirklich der erste Treffer fiel. Auch nach diesem 0:1 reagierten die Luzerner umgehend, doch der Treffer von Kvasina in der 15. Minute wurde wegen Abseits annuliert.

Nach diesem Startfurioso verlor die Partie etwas an Tempo. Mohamed Dräger (26.) und Betim Fazliji (31.) waren für weitere Tormöglichkeiten verantwortlich, aber sonst lief bis zur Pause nicht mehr so viel wie zu Beginn. Die knappe Führung der St.Galler nach der ersten Halbzeit war nicht unverdient, aber sie mussten sie sich auch erkämpfen. Es war offensichtlich, dass der FCSG heute nicht so leicht zu Punkten kommen wird, denn auch für die Luzerner war es enorm wichtig, zu Hause zumindest nicht zu verlieren.

Nach dem Seitenwechsel blieb die Partie eher chancenarm, bis eben Schulz vom Punkt aus traf. Mit dem 2:1 von Betim Fazliji schien zumindest ein Punkt möglich zu sein, doch dass Luzern einen Rückstand noch wettmachen kann, haben sie in den vergangenen Runden öfters bewiesen. Tatsächlich dauerte es wiederum nur zwei Minuten nach einem Tor des FCSG, bis der Ball wieder hinter Lawrence Ati Zigi im Netz lag. Und diesmal zählte der Treffer. Dem eingewechselten Dejan Sorgic gelang ein Sonntagsschuss.

Doch als wäre das nicht schon genug, stach auch noch ein weiterer Joker von FCL-Trainer Mario Frick. Ibrahima Ndiaye schoss sein Team in der ersten Nachspielminute zum Sieg und ins Glück. Gestohlen ist der Sieg des Heimteams sicher nicht, aber wenn man nach 84 Minuten noch führt, so will man auch Punkte mitnehmen. Diesmal hat es nicht geklappt. Zum ersten Mal in diesem Jahr.

FC Luzern - FC St.Gallen 1879 3:2 (0:1)
swissporarena - 13'491 Fans - SR. Schärer.

Tore: 13. Ruiz (Handspenalty) 0:1, 75. Schulz 1:1, 83. Fazliji 1:2, 85. Sorgić 2:2, 91. Ndiaye 3:2.
Luzern: Müller; Dräger (78. Sidler), Schulz, Simani, Frydek; Jashari; Gentner (62. Tasar), Ugrinić; Cumić (72. Schürpf); Kvasina (72. Sorgić), Abubakar (62. Ndiaye).
St.Gallen: Zigi; Cabral, Stergiou, Maglica, Schmidt; Quintillà; Görtler, Fazliji; Ruiz (67. Besio); von Moos (83. Lungoyi), Guillemenot (67. Schubert).
Verwarnungen: 13. Dräger (Hands), 70. Quintillà (Foul), 74. Maglica (Hands), 93. Schubert (Foul).
Bemerkungen: St.Gallen mit Wtkowiak, Nuhu, Schubert, Kemoter, Lungoyi, Sutter, Besio, Jankewitz (Ersatz) sowie ohne Stillhart, Duah, Münst, Witzig, Toma (verletzt/krank), Abaz, Kräuchi, Jaćović, Babić, Clément, Lüchinger und Diarrassouba (nicht im Aufgebot). Luzern mit Vasić, Wehrmann, Ndiyae, Sorgić, Schürpf, Tasar, Grether, Sidler, Jaquez (Ersatz) sowie ohne Burch (gesperrt), Campo, Loretz, Ottiger, Monney (verletzt), Ndenge, Izmirlioglu, Alabi, Emini und Rupp (abwesend). - 1. Lattenschuss Guillemenot. - 15. Tor von Kvasina wegen Abseits aberkannt. - 75. Zigi wehrt Handspenalty von Schulz an den Pfosten ab, Schulz trifft im Nachschuss.

pez/pd
Demnächst