Die Brühlerinnen starteten verhalten in das Schlüsselspiel um den Kampf um das letzte Playoff-Finalticket. Schon nach der Startviertelstunde zeichnete sich ab, das der LCB am späten Samstagnachmittag im Angriff deutlich zu kämpfen hatte. 3:8 war das Zwischenresultat nach 15 Minuten. Der Fünf-Tore-Rückstand aus Sicht der Heimmannschaft hatte auch in der 20. Minute noch Bestand (5:10). Gegen Ende der ersten Halbzeit spielte sich Brühl jedoch von Minute zu Minute in die Partie hinein. Der Lohn war der Treffer zum 10:11 Anschluss in der 29. Minute durch Patrizia Brunner, der sogleich den Pausenstand markierte.
Aus Sicht der St.Gallerinnen kam die Halbzeitpause zu einem ungünstigen Zeitpunkt, denn der Schwung der Schlussminuten aus Durchgang eins verpuffte in den Anfangsminuten der zweiten Halbzeit. Brühl verpasste es mehrfach, die kleine Lücke zu Spono zu schliessen und nach 45 Minuten war der LCB wieder mit vier Toren im Hintertreffen (14:18). Erneut zeigte das junge St.Galler Team eine grosse Moral und kämpfte sich wieder heran. Beim Stand von 19:20 ab der 52. Minute misslangen dem Team von Trainer Nicolaj Andersson dann jedoch mehrere Angriffe, die den Ausgleich hätten markieren können. Statt der möglichen Wende nutzten die Gäste aus Nottwil die Chancen in der Schlussphase besser aus und siegten knapp mit 24:22.
Viele Verletzungen
Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Nikolina Cutura im vergangenen Spiel hat das Verletzungspech bei den Brühlerinnen erneut zugeschlagen. In der Mitte des ersten Durchgangs krümmte sich Fabienne Tomasini vor Schmerzen auf dem Boden. Nach einem missglückten Torwurf prallte die rechte Flügelspielerin mit ihrem Knie so unsanft auf dem Boden auf, dass sie anschliessend nicht mehr weiterspielen konnte. Auch bei der Österreicherin wird eine schwere Knieverletzung vermutet.
Zu wenig Durchschlagskraft
Wie schon in den letzten zwei, drei Spielen war die Rückkehr zur defensiven Stabilität deutlich erkennbar. Die Brühlerinnen verteidigten leidenschaftlich, engagiert und gemeinsam im Verbund. Dadurch fiel es den sonst so angriffsstarken Nottwilerinnen schwer, den Brühler Abwehrriegel zu überwinden. Am Ende liess der LCB nur 24 Treffer zu – ein sehr guter Wert gegen ein Spitzenteam der Klasse der Spono Eagles.
So positiv der Eindruck der Defensive war, so deutlich wurde am frühen Samstagabend in der Kreuzbleiche abermals, dass die offensive Durchschlagskraft zu gering vorhanden ist. Den Brühlerinnen fehlen, auch aufgrund von Verletzungen, die «einfachen» Tore aus dem Rückraum. Der Kampf um jedes einzelne Tor ist kräftezehrend und aufreibend. Schlussendlich macht das den Unterschied zur derzeit stabileren Konkurrenz aus Nottwil und Zug aus.
Fazit
Rein rechnerisch besteht ein letzter Funken Hoffnung für Brühl das Playoff-Finale doch noch zu erreichen. Angesichts von vier Punkten Rückstand auf das Zweitplatzierte Spono sowie die um 27 Treffer schlechtere Tordifferenz bei noch vier zu vergebenden Punkten, sind diese Chancen jedoch nur noch theoretischer Natur. Entsprechend enttäuschend und ernüchternd waren die Reaktionen auf Seiten der St.Gallerinnen nach der bitteren Niederlage im Schlüsselspiel um das Playoff-Finale.
So geht es weiter
Durch die Nationalmannschaftspause steht das nächste Spiel der Brühlerinnen erst am Freitag, 29. April, auf der Agenda. Anpfiff zum Heimspiel gegen Yellow Winterthur ist um 19.30 Uhr.