Die Partie startete mit hohem Tempo, beide Teams waren gewillt, ihre zuletzt negativen Resultate mit viel Engagement auszumerzen. Brühl war vor dem Anpfiff mit zwei Niederlagen im Gepäck in den Kanton Luzern gereist, die gastgebenden Eagles aus Nottwil gewann gar nur eins von sechs Finalrundenspielen. Ergebnistechnisch klappte der Start ins Spiel für Nottwil besser. Nach dem 4:4 in der elften Minute lag Brühl bis zum Pausenpfiff stets knapp zurück. Mit einer Hypothek von drei Treffern ging es für die Ostschweizerinnen in die Halbzeitpause.
Dank einem 4:0-Lauf zwischen der 38. und 43. Minute gelang es Brühl erneut den Ausgleich zu markieren (18:18). Spono hatte eine Antwort parat, profitierte dabei aber auch von der Abschlussschwäche der Brühlerinnen. Die Folge: In der 53. Minute stand es aus Sicht der Gäste 19:24.
Brühl mühte sich weiter redlich, konnte den Rückstand aber nicht mehr ausmerzen. Zu allem Überfluss kassierte Malin Altherr in der 56. Minute auch noch eine direkte rote Karte, die aber keinen Einfluss mehr auf den Spielverlauf hatte. Schlussendlich verloren die St. Gallerinnen mit 24:29.
Stockendes Angriffsspiel
Während in der Abwehr die gewünschten Aktionen zumindest ansatzweise zu sehen waren, stockte das Angriffsspiel erneut erheblich. Mit Ausnahme von Laurentia Wolff, die zwölf Treffer beisteuerte, neun davon allerdings per Siebenmeter, konnten zu wenige Brühlerinnen ihr Leistungsvermögen abrufen.
Die Gegnerinnen aus der Innerschweiz trennten sich übrigens einen Tag vor dem Spiel überraschend von ihrem Trainer Fabio Madia. Gegen Brühl war Trainerurgestein Urs Mühlethaler an der Seitenlinie verantwortlich. Der unerwartete Schachzug war zwar nicht entscheidend für den Erfolg der Luzernerinnen, half Spono aber, zurück in die Spur zu finden.
Potential wäre vorhanden
Brühl muss sich im Kampf um die Playoff-Finalplätze nun sputen und einen Endspurt hinlegen. Auf Leader Zug fehlen sechs Runden vor dem Ende bereits sechs Punkte, Spono ist vier Zähler entfernt, wobei die Ostschweizerinnen eine Partie weniger als Nottwil bestritten haben. Der momentane Trend, so bitter die Erkenntnis ist, spricht jedoch nicht für die Brühlerinnen.
Zu viele Baustellen liegen derzeit vor dem Team, das sich zumindest an zwei Sachen hochziehen kann. Zum einen stimmt der Trainingsfleiss und die Motivation, zum anderen weiss man, dass es spielerisch diese Saison bereits viel besser lief. Viel Zeit, um sich beides (wieder) anzueignen, ist aber nicht mehr vorhanden.
So geht es weiter
Nächster Fixpunkt für die Brühlerinnen ist das Nachholspiel bei Yellow Winterthur. Am Donnerstag, 7. April, reisen die St.Gallerinnen nach Winterthur und treten um 20.15 Uhr in der Eulachhalle an. Ein Sieg ist Pflicht, um die Chancen auf den Einzug ins Playoff-Finale weiter in Takt halten zu können.
Spono Eagles – LC Brühl Handball 29:24 (14:11)
SPZ, Nottwil: 300 Zuschauer
Schiedsrichter: Keist/Winkler
Strafen: Dreimal zwei Minuten gegen Brühl plus direkte rote Karte gegen Altherr (56.), dreimal zwei Minuten gegen Nottwil.
LC Brühl Handball: Dokovic (6 Paraden)/Schlachter (1 Parade); Schaefer, Kernatsch (1), Brunner, Pavic (2), Ackermann, Altherr (3), Wolff (12/9), Tomasini (3), Lüscher (1), Gutkowska (1), Cutura (1), Baric.
Bemerkungen: Brühl ohne Hess, Simova (beide verletzt) und Forizs (angeschlagen). Baric nicht eingesetzt.