Wenn Polizisten ihr Handy zücken und Fotos machen, dann bedeutet das schon was – schliesslich gibt es fast nichts, was sie noch nicht gesehen haben: Die Abfallberge am Olma-Wochenenden schockierten aber auch Kriminalpolizistin und glp-Stadtparlamentarierin Magdalena Fässler. Überall verteilt lagen Tüten und Essensreste der amerikanischen Fast-Food-Kette: auf dem Boden, auf der Bank – nur eben nicht im Mülleimer.
Fässler fotografierte die wüsten Szenen und reichte nun eine einfache Anfrage ein, in der sie vom Stadtrat wissen will, ob er mit den abfallverursachenden Gastronomiebetrieben das Gespräch suchen will und ob er diese eventuell in die Pflicht nehmen will, etwas gegen den Müll zu unternehmen.
Trauerspiel am Marktplatz und in Parks
Das Littering-Problem ist nicht neu in St.Gallen und sorgte bereits an Orten wie im Bermudadreieck für heftige Diskussionen (stgallen24 berichtete). Strasseninspektor Gerald Hutter kennt das Problem: «An schönen und warmen Wochenenden ist es nicht aussergewöhnlich, dass der öffentliche Raum, insbesondere Strassen, Parkanlagen und Plätze, stärker beansprucht wird und Abfall liegen bleibt. Dies ist ein gesellschaftliches Problem, das nicht nur in Zeiten der Pandemie grössere Städte beschäftigt.»
Aber: Durch die Schliessungen von Clubs, Bars und Restaurants hat sich das gesellschaftliche Leben nach draussen verschoben – und damit auch der Abfall. «Gerade an sonnigen Tagen stellen wir eine Verlagerung von der Innenstadt in die Naherholungsgebiete fest», so Hutter.
Es lässt sich auch feststellen, dass im Umfeld von Take-Away-Betrieben und Fast-Food-Ketten wie McDonalds und Burger King erhöhte Abfallmengen aufzufinden sind. Das städtische Strasseninspektorat vermutet, dass die Bevölkerung trotz mittlerweile offener Gastrobetriebe diese aktuell weniger besuche und sich vermehrt bei den diversen Take-Away-Standorten oder bei Fast-Food-Ketten verpflegt.