Mit der Stadt gewachsen

In den vergangenen 25 Jahren bespielte SlamGallen zahlreiche Orte der Stadt und wuchs mit ihr: von der Grabenhalle und dem Flon über Frohegg, Palace, Kugl und Figurentheater bis hin zur Tonhalle, zum Stadttheater und zur Lokremise.

Zu den frühen Höhepunkten zählt die Poetry-Slam-Show 2003 auf der Sternenbühne des St.Galler Open Airs vor rund 5000 Zuschauer. In der Folge wurde Poetry Slam auch in den grossen St.Galler Kulturhäusern zu einem festen und publikumsstarken Format.

Talentschmiede mit nationaler Ausstrahlung

Besonders prägend war St.Gallen als Talentschmiede. Wer heute die Schweizer Spoken-Word- und Comedy-Landschaft prägt, stand hier oft schon früh auf der Bühne. Lara Stoll, Gabriel Vetter, Renato Kaiser oder Patti Basler machten in St.Gallen wichtige erste Schritte. Auch Hazel Brugger, damals erst 17 Jahre alt, trat hier auf – lange bevor sie zu einer der bekanntesten Stimmen der deutschsprachigen Comedy wurde.

Selbst internationale Grössen wie Felix Lobrecht oder Till Reiners sammelten in St.Gallen regelmässig Bühnenerfahrungen. SlamGallen war dabei immer eines: ein Ort zum Ausprobieren, Scheitern und Wachsen – und ein entscheidender Motor für die deutschsprachige Spoken-Word- und Comedy-Szene.

Experimentierfreude und neue Formate

Neben klassischen Wettbewerben sorgte SlamGallen immer wieder mit innovativen Formaten für Aufmerksamkeit. «Dead or Alive»-Slams in Zusammenarbeit mit dem Stadttheater, Jazz- und Erotikslams, Tatwort-Abende oder ein Slam im Boxring zeigten früh, wie offen und experimentierfreudig das Format sein kann – ohne den Kern zu verlieren: Sprache, Präsenz und Publikum.

Schweizer Meisterschaften in St.Gallen

Die nationale Bedeutung der St.Galler Szene zeigte sich auch in der Ausrichtung der Schweizer Poetry-Slam-Meisterschaften, die gleich zweimal in St.Gallen stattfanden. 2011 wurde Gabriel Vetter Schweizermeister, Lisa Christ gewann den U20-Titel. 2016 folgten weitere Titelgewinne mit Remo Zumstein (Einzel), Dominik Muheim & Sven Hirsbrunner (Team) sowie Joël Perrin (U20).

Diese Meisterschaften machten St.Gallen wiederholt zum Treffpunkt der Schweizer Slam-Szene und festigten den Ruf der Stadt als zentralen Austragungsort.

Das Jubiläum: 25 Jahre auf einer Bühne

Zum 25-jährigen Jubiläum verdichtet sich diese Geschichte auf einer Bühne. In der Grabenhalle treffen prägende Stimmen aus mehreren Generationen der Schweizer Spoken-Word-Szene aufeinander – viele davon eng mit St.Gallen verbunden.

Das Line-up liest sich wie ein Best-of der Szene: Renato Kaiser, Julia Steiner, Patti Basler, Fine Degen, Gina Walter, Gregor Stäheli, Phibi Reichling, Annika Biedermann, Pink im Park, Remo Zumstein, Valerio Moser, Miriam Schöb und Lisa Christ.

Moderiert wird der Abend von Richi Küttel und Etrit Hasler, die die Entwicklung des Formats von Beginn an mitgeprägt haben. Für den musikalischen Rahmen sorgt der Slampoet und DJ Jeremy Chavez. Stadtpräsidentin Maria Pappa richtet Grussworte an die Szene und das Publikum.

Die Jubiläumsshow ist Rückblick, Verdichtung und Feier zugleich: 25 Jahre Poetry Slam St.Gallen, erzählt an einem Abend, an einem Ort, mit jenen Stimmen, die diese Ostschweizer Erfolgsgeschichte geprägt haben – und sie bis heute weiterschreiben.