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Stadt St.Gallen
12.12.2025
12.12.2025 10:45 Uhr

Nach Pannenwahl: Markwalder wird Stimmbüro-Präsident

Andy Markwalder
Andy Markwalder Bild: zVg
Der Stadtrat hat die Besetzung des Stimmbüro-Präsidiums neu geregelt: Ab 1. April 2026 steht Stadtschreiber-Stellvertreter Andy Markwalder dem Stimmbüro vor. Die Neubesetzung wurde mit der Aufarbeitung des Wahldebakels 2024 eingeleitet.

Im August 2025 hat der Stadtrat Massnahmen zur Verbesserung der Wahl- und Abstimmungsprozesse vorgestellt. Diese waren nach dem Wahldebakel im September 2024 notwendig geworden.

Noch nicht entschieden war zu jenem Zeitpunkt die künftige Besetzung des Stimmbüro-Präsidiums, nachdem Andreas Vögeli im Anschluss an die Wahlpanne zurückgetreten war.

Schweizweit bestehen unterschiedlichste Modelle, entsprechend wollte der Stadtrat die Vor- und Nachteile der verschiedenen Besetzungsmöglichkeiten sorgfältig prüfen und abwägen. Auch künftig geht die Leitung des Stimmbüros an eine «Person mit Verwaltungsfunktion»: Per 1. April 2026 wird neu Stadtschreiber-Stellvertreter Andy Markwalder den Vorsitz des Stimmbüros übernehmen.

Bis dahin steht Stephan Wenger, ehemaliger Sekretär des Stimmbüros und ehemaliger Leiter der Bevölkerungsdienste, dem Stimmbüro vor.

Die Besetzung mit einer «Person mit Verwaltungsfunktion» berge verschiedene Vorteile, so die Stadt St.Gallen: Zum einen besteht eine enge Anbindung an den Stadtrat und die Bevölkerungsdienste, deren Leitung jeweils das Sekretariat des Stimmbüros führt. Zum anderen sind im Gegensatz etwa zur Besetzung mit einem Mitglied des Stadtrats oder des Stadtparlaments kaum je Ausstandsgründe zu erwarten.

Mit der Koppelung des Präsidiums an ein Pflichtenheft einer bestimmten Verwaltungsfunktion ist bei personellen Wechseln die Nachfolge jeweils auch gleich für die Zusatzfunktion des Präsidiums des Stimmbüros geregelt.

Schliesslich ist von einer gewissen Kontinuität und hohen Qualifikation auszugehen; Letztere kann bereits beim Bewerbungsverfahren sichergestellt werden. Das Modell «Person mit Verwaltungsfunktion» bewährt sich beispielsweise auch in den Städten Bern, Luzern und Wil.

Mit der Wahl von Andy Markwalder sind die erwähnten Voraussetzungen gegeben. Markwalder ist 41 Jahre alt und hat an der Universität Zürich unter anderem Politikwissenschaft studiert. Er wurde vom Stadtparlament in die Funktion als Stadtschreiber-Stellvertreter gewählt. Er arbeitet seit Februar 2024 eng mit dem Stadtparlament, dem Stadtrat und der Verwaltung zusammen.

Der Fehler bei der Auszählung der Stadtparlamentswahlen vom 22. September 2024 war auf «menschliches Versagen bei der manuellen Erfassung der unveränderten Stimmzettel der FDP» zurückzuführen. Statt der korrekten Anzahl von 1170 Wahlzetteln wurden 2507 ins System übertragen. Der Fehler blieb trotz des geltenden Vier-Augen-Prinzips unentdeckt und wurde erst festgestellt, nachdem das Wahlergebnis bereits validiert worden war.

Die Folgen waren erheblich: Die FDP verlor einen Sitz, anstatt wie zunächst kommuniziert vier Sitze zu gewinnen. Um ähnliche Fehler künftig zu vermeiden, führte die Stadt bei der Erfassung der unveränderten Stimmzettel das Acht-Augen-Prinzip ein und nahm organisatorische Anpassungen im Stimmbüro vor. Der Präsident des Stimmbüros, Andreas Vögeli, trat im Anschluss an die Panne zurück.

pd/stz.
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