«1987 wurde der Rosenbergtunnel und die Stadtautobahn eröffnet. Die zukunftsorientierten St.Galler sagten damals Ja zu vier Autobahnausfahrten. Aus heutiger Sicht war dieser Entscheid trotz damaliger Proteste aus linken Kreisen ein Segen für die Stadt.
Ohne Stadtautobahn ist eine Entwicklung, wie sie der Stadtrat in seiner Strategie vorsieht, mit einer Bevölkerung von 100 000 Personen nur schwer vorstellbar.
Auch heute braucht es wieder diesen visionären Geist, wie es der St.Galler Raumplaner Klauspeter Nüesch sagt («Tagblatt» vom 27. November 2025). Der Bau einer dritten Röhre des Rosenbergtunnels und des Anschlusses Güterbahnhof sind dringend nötig.
Wenn wir heute Strassenprojekte blockieren, fehlen uns morgen die Trassen für die Mobilität der Zukunft. Regierungsrätin Susanne Hartmann hat («Tagblatt» vom 25. November 2025) richtig erkannt: Die Engpassbeseitigung ist nicht allein ein städtisches, sondern ein regionales Thema.
Das hat auch die Analyse in der ETH-Studie des Bundes so ergeben.
Mit dritter Röhre und Anschluss Güterbahnhof bekäme St.Gallen eine hervorragende Verkehrslösung, unterirdisch und ohne Kulturlandverlust.
Obendrein müsste die Stadt fast nichts bezahlen. Es ist daher absolut unverständlich, dass der Stadtrat plötzlich in ideologische Muster zurückfällt und sich nur noch für die dritte Röhre einsetzen möchte. Die dritte Röhre allein ist keine Lösung, weil es zu einem riesigen Engpass rund um die Kreuzbleiche käme.
Der Verkehr auf der Stadtautobahn muss abfliessen können, und dafür braucht es den zusätzlichen Autobahnanschluss Güterbahnhof.»