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Kanton
24.11.2025

JUSO zeigt Ungleichheit im Erbschafts-Monopoly

JUSO zeigt Ungleichheit mit lebensgrossem Monopoly.
JUSO zeigt Ungleichheit mit lebensgrossem Monopoly. Bild: zVg
Die JUSO Kanton St.Gallen hat am 24. November 2025 ein lebensgrosses Monopoly aufgebaut und gezeigt, wie ungleich Chancen, Vermögen und Klimabelastung in der Realität verteilt sind.

Gestern Nachmittag verwandelte die JUSO Kanton St.Gallen den Platz vor der Hauptpostbibliothek in ein überdimensioniertes Monopolyfeld. Passanten wurden selbst zu Spielfiguren und erlebten direkt, wie ungleich Chancen, Vermögen und Klimabelastungen im heutigen System verteilt sind.

Zu Beginn des Spiels zog jede teilnehmende Person eine «Geburten Gambling Karte». Die grosse Mehrheit landete bei den 99 Prozent und startete mit dem Schweizer Medianvermögen, hohen Krankenkassenprämien und überhöhten Mieten. Eine einzelne Person hingegen erbte eine Milliarde «Stutz» sowie einen Stapel «Gesetzeslücken Karten», mit denen sie sich immer wieder aus der Verantwortung ziehen konnte.

Ereigniskarten zeigten auf, wie Menschen für Wohnkosten, Klimaschäden oder Care-Arbeit zahlen müssen, während Superreiche von Steuererleichterungen, Dividenden, fossilen Profiten und Krisengewinnen profitieren.

«Unser Spiel zeigt auf, wie der reale Kapitalismus funktioniert. Wer reich geboren wird, profitiert, wer von Arbeit lebt, zahlt drauf. Die Superreichen fliegen mit Privatjets durchs Leben, während alle anderen für die Klimaschäden bezahlen. Das ist kein Spiel, das ist Klassenkampf von oben», betont Chiara Gerster, Co-Präsidentin der JUSO Kanton St.Gallen.

Klimakrise ist Klassenfrage

Das IFEZ-Monopoly macht sichtbar, dass die Klimakrise keine abstrakte Naturkatastrophe ist, sondern eine Klassenfrage. Ein kleiner, extrem wohlhabender Teil der Bevölkerung verursacht mit Luxusleben, Privatjets und klimaschädlichen Investitionen einen überproportional grossen Teil der Emissionen.

Gleichzeitig tragen Menschen mit tiefen und mittleren Einkommen die finanziellen Folgen von Hitzesommern, Überschwemmungen, steigenden Krankenkassenprämien und einem ausgedünnten Service public.

Die Initiative für eine Zukunft setzt genau dort an: Superreiche, die massgeblich von diesem System profitieren, sollen künftig stärker an den ökologischen und sozialen Kosten beteiligt werden.

Monopoly zum Mitnehmen: Spielfeld als Download

Das lebensgrosse Monopoly soll nicht nur die Besucher am Gallusplatz wachrütteln. Die JUSO stellt das Spielfeld sowie die Spielkarten als Download zur Verfügung, damit das Spiel zuhause nachgebastelt und in WGs, Schulklassen oder Vereinen gespielt werden kann.

Wer das IFEZ-Monopoly ausdruckt, ausschneidet und zusammenklebt, erlebt im eigenen Wohnzimmer, wie das Erbsystem funktioniert, wie sich Superreiche aus der Verantwortung ziehen und weshalb gerechte Steuern eine Frage von Klima und Demokratie sind.

Die JUSO Kanton St.Gallen hält fest: Vermögensungleichheiten und Klimakrise sind das Resultat politischer Entscheidungen. Steuerprivilegien für grosse Vermögen, Schutz für Kapital und ein schwacher Service public sind keine Naturgesetze.

Wenn eine Zukunft geschaffen werden soll, die für alle funktioniert, müsse man die Superreichen in die Verantwortung nehmen. Die Initiative für eine Zukunft sei ein wichtiger Schritt, um die Kosten der Klimakrise und des gesellschaftlichen Zusammenhalts endlich von oben zu holen, statt sie der arbeitenden Bevölkerung aufzubürden.

Monopoly-Spielfeld: www.mcusercontent.com

pd/ako
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