Landammann Hansueli Reutegger, Vorsteher des Departements Finanzen Appenzell Ausserrhoden, eröffnete den Tag. Er gab den Jugendlichen mit auf den Weg, dass in den beiden Kantonen nicht das Geld regiere, sondern der Wert eines guten Arguments.
Anschliessend setzte Prof. Dr. Mathias Binswanger, Ökonom und Glücksforscher, den theoretischen Rahmen. Er zeigte auf, dass materieller Wohlstand zwar grundlegend für Zufriedenheit sei, in reichen Ländern wie der Schweiz jedoch zusätzliches Einkommen nur beschränkt zu mehr Glück führe
Workshops mit Experten aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft
In verschiedenen Workshops vertieften die Jugendlichen ihre Diskussionen gemeinsam mit Fachpersonen. Unter den Gästen befanden sich Kantonsräte, Regula Mader (Vizedirektorin SEM), Nora Sieber (stv. Leiterin Finanzpolitik EFD) sowie Philipp Holderegger (Geschäftsführer Caritas St.Gallen-Appenzell).
Die Jugendlichen erhielten Inputs zu nachhaltiger Finanzpolitik, sozialer Gerechtigkeit, staatlicher Verantwortung und der Geschichte des Wohlstands. In einzelnen Workshops wurden zudem konkrete Forderungen an die Kantone erarbeitet
Streitgespräch über Sparen und Investieren
Nach Diskussionsrunden zum St.Galler Sparpaket und zur Ausserrhoder Verfassungsänderung folgte ein Streitgespräch zwischen Alt-Ständerat SP Paul Rechsteiner und Kevin Loosli, Präsident der Jungen SVP St.Gallen.
Die Debatte zeigte die Vielzahl unterschiedlicher Perspektiven aus dem Publikum und machte deutlich, wie anspruchsvoll es ist, den Staat gleichzeitig solide und zukunftsorientiert zu finanzieren
Jugendliche formulieren konkrete politische Forderungen
Im anschliessenden Plenum diskutierten die Teilnehmenden Änderungsanträge zu den Workshop-Ergebnissen und stimmten über konkrete Vorschläge ab. Zwei Forderungen wurden verabschiedet:
- Schulen sollen Massnahmen ergreifen, um jungen Menschen ein besseres Finanzverständnis für ihre Zukunft zu vermitteln.
- Die akademische Chancengleichheit soll gestärkt werden – unter anderem durch tiefere Schul- und Ausbildungsgebühren sowie durch zusätzliche Unterstützung für einkommensschwächere Familien.
Das Jugendparlament SG AI AR wird diese Anliegen aufnehmen und den Kontakt zu den Kantonen suchen, damit die Forderungen in die politische Arbeit einfliessen können
Dank und Ausblick
Das Jugendparlament dankt allen Gästen, Mitwirkenden und Jugendlichen für die engagierte Teilnahme. Die hohe Beteiligung zeige deutlich, dass junge Menschen bereit seien, Verantwortung in politischen und gesellschaftlichen Fragen zu übernehmen