Während einer öffentlichen Podiumsdiskussion mit Urs Wietlisbach haben Klimaaktivisten die Bühne gekapert. Wietlisbach ist Co-Founder der Partners Group, einer der grössten Private-Equity-Fonds Europas. Auf der Bühne konfrontierte eine Gruppe von vier Aktivisten Wietlisbach mit verschiedenen Vorwürfen.
Die Aktion unterbrach den Anlass für mehrere Minuten.
Während dieser Zeit hielten die Aktivisten eine Rede, in der sie Wietlisbach für angeblich undemokratisches Handeln kritisierten und vor einem von ihm mitverursachten Klimadesaster warnten. Wietlisbach und das Publikum verliessen daraufhin den Raum.
Nach eigenen Angaben handelt es sich bei den Aktivisten um eine organisationsübergreifende Gruppe mit Ursprüngen bei Debt for Climate Switzerland, Drop Fossil Subsidies und Act Now. Gemeinsam haben sie das Projekt «Bite the Rich» gestartet.
Weitere Aktionen dieser Art sind bis Ende November geplant.
Mit ihren Auftritten wollen die Aktivisten ein Zeichen für die Initiative für eine Zukunft der Juso setzen. Die Gruppierung eint die Forderung nach Klimagerechtigkeit und die Kritik an einer Elite, die nach Ansicht der Gruppe die Bevölkerung mit Greenwashing abspeise.
Mit den Aktionen wolle die Gruppierung darauf aufmerksam machen, dass Milliardäre zwar grünes Wachstum versprächen, ihren Profit jedoch weiterhin aus fossilen Energieträgern zögen. Für angebliche Übergangsenergieträger wie Erdgas werde in Infrastruktur investiert, die auf Jahrzehnte angelegt sei – also über die Zielvorgaben des Pariser Abkommens hinaus.
Ein Aktivist hielt eine zweiminütige Rede, in der er ausführte, dass Wietlisbach seine Firmen und Hauptsitze in den steuergünstigsten Kantonen eingerichtet habe. Zudem äusserte er den Vorwurf, der Geldadel könne sich mit Finanzkapital politischen Einfluss erkaufen. Damit spielte er auf die Kompass-Initiative an, die Wietlisbach massgeblich finanziert habe.