Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Stadt St.Gallen
09.10.2025
09.10.2025 14:58 Uhr

«Tunnelprojekte: Infrastruktur der Zukunft vorantreiben»

St.Gallen soll vom Verkehr entlastet werden
St.Gallen soll vom Verkehr entlastet werden Bild: Archiv
Die ETH hat am 9. Oktober den Bericht «Verkehr ’45» zu den Infrastrukturprojekten der Schweiz veröffentlicht; der Nutzen der STEP-Tunnelprojekte – des Rheintunnels (BS) und der 3. Röhre des Rosenbergtunnels (SG) – wurde bestätigt. Die Infrastruktur der Zukunft wird unterirdisch geführt, sodass Lärmemissionen minimiert und die oberirdische Flächennutzung optimiert werden können. Die Sektion St.Gallen-Appenzell Innerrhoden des TCS und die IG Engpassbeseitigung sehen sich in ihren Forderungen bestätigt.

Aus Sicht der TCS-Sektion St.Gallen-Appenzell I.Rh. ist es sehr erfreulich, dass der Nutzen des Projekts Engpassbeseitigung St.Gallen wissenschaftlich bestätigt wurde und der Bau der 3. Röhre Rosenberg, des Anschlusses Güterbahnhof und der Teilspange Liebegg mit dem Riethüslitunnel somit weiterverfolgt werden soll.

Quartiere entlasten

Das Projekt Engpassbeseitigung ist aus ökonomischer und ökologischer Sicht ausgewogen und durchdacht, zudem verursacht es keine zusätzliche Flächenversiegelung. Der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur wird sich positiv auf die Stadtentwicklung auswirken und die Quartiere entlasten. Der öffentliche Verkehr wird nicht eingeschränkt, und die Strassen in den Quartieren werden verkehrsberuhigt.

Werden diese Projekte nicht realisiert, drohen tägliche Staus, ein Zusammenbruch des öffentlichen Verkehrs und eine unnötige Belastung der Quartiere. Die St.Galler Stimmbevölkerung sprach sich zusammen mit den Kantonen Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Thurgau und Schaffhausen am 24. November 2024 mit einem sehr deutlichen Ja-Anteil für die Projekte in der Ostschweiz aus.

Weniger Staus, weniger Verkehr in den Gemeinden

Die Investitionen betreffen das Strategische Entwicklungsprogramm (STEP) des Bundesrats. Das STEP hat zum Ziel, die Funktions- und Leistungsfähigkeit des Nationalstrassennetzes zu gewährleisten. Dies ist dringend notwendig: Der Grossteil des schweizerischen Nationalstrassennetzes stammt aus den 1960er- und 1970er-Jahren und stösst zunehmend an seine Grenzen.

Allein im Jahr 2022 wurden 39’900 Staustunden registriert. Im Jahr 2024 resultierte nochmals eine deutliche Zunahme mit über 55’000 Staustunden – mehr als in allen vorangegangenen Jahren. Die kontinuierliche Zunahme der Staus führt dazu, dass sich immer mehr Verkehr auf die Kantons- und Gemeindestrassen verlagert.

Die TCS-Sektion St.Gallen–Appenzell I.Rh. zeigt sich sehr erfreut über die getroffenen Entscheide zugunsten einer zukunftsgerichteten und lösungsorientierten Mobilität.

Auch die IG Engpassbeseitigung nimmt mit Genugtuung zur Kenntnis, dass «der Bundesrat unter Federführung von Bundesrat Rösti gemäss den heute in Bern präsentierten Ergebnissen der ETH-Studie von Prof. Ulrich Weidmann das Projekt der dritten Röhre Rosenberg-Tunnel sowie den Zubringer Güterbahnhof im Rahmen der Engpassbeseitigung wieder aufgenommen hat und weiterverfolgen will.

Die Bevölkerung der Ostschweizer Kantone St.Gallen, Thurgau, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden und Schaffhausen hatte den richtungsweisenden Projekten im November 2024 mit grosser Mehrheit zugestimmt.

Die IG Engpassbeseitigung sieht in der heute präsentierten Studie und den gezogenen Schlussfolgerungen einen richtungsweisenden Schritt zur nachhaltigen Lösung der Verkehrsprobleme in der Ostschweiz und der gesamten Agglomeration St.Gallen. 

Die Engpassbeseitigung ist von zentraler Bedeutung — sowohl für den strassengebundenen öffentlichen Verkehr, der gerade für die Stadt zentral ist, als auch für den Privatverkehr, der täglich mit über 80’000 Fahrzeugen auf der A1 verkehrt.

Die Projekte stellen eine effiziente Abwicklung des Verkehrs unterirdisch sicher, vermeiden massive Staus in der Sanierungsphase des Rosenberg-Tunnels sowie im späteren Betrieb und leiten den zunehmenden Verkehr von und nach St. Gallen künftig wieder rasch und zielgerichtet über die Autobahn in die Stadt und aus der Stadt.

Mit der Engpassbeseitigung werden die Quartiere entlastet und eine positive Weiterentwicklung der Stadt St.Gallen und umliegenden Gemeinden ermöglicht.

Die vorgeschlagenen Massnahmen stehen im Einklang mit den fünf Standesinitiativen, die von den Kantonen St.Gallen, Thurgau, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden und Schaffhausen gemeinsam beschlossen und in Bern eingereicht wurden.

Es ist nun entscheidend, dass die zuständigen Behörden des Bundes die Vorschläge von Bundesrat Rösti zügig umsetzen, um die Ostschweiz verkehrsmässig — sowohl im öffentlichen Verkehr als auch im Autobahnnetz — nachhaltig zu entlasten und gegenüber der übrigen Schweiz nicht weiter zu benachteiligen.

Wir ersuchen den Bundesrat, das ASTRA sowie die betroffenen Kantons- und Gemeindebehörden, das Projekt nun konstruktiv voranzutreiben und die Engpassbeseitigung im Rosenbergtunnel (samt Zubringer Güterbahnhof), aber auch im Schaffhauser Fäsenstaubtunnel entschlossen und zeitnah anzugehen und die Engpässe zu beseitigen.

Die Bevölkerung und die Wirtschaft der Region dürfen nicht länger unter den bestehenden Verkehrsengpässen leiden».

pd/stz.
Demnächst