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Leserbrief
Stadt St.Gallen
30.09.2025
30.09.2025 14:31 Uhr

Der Jaguar fährt, die Wahrheit bleibt stehen

Bild: Archiv
Unser Leser Alain Vannod kritisiert, dass die Medien banale Geschichten gross aufziehen, während wichtige Fragen rund um Gesundheit und Gesellschaft totgeschwiegen werden. Zwei aktuelle Beispiele aus St.Gallen zeigen dieses Missverhältnis deutlich.

Zwei Nachrichten vom August mit Bezug zur Stadt St.Gallen. Und wie die Medien darauf reagierten respektive darüber berichteten – oder eben nicht.

«Tatort Nr. 1»: eine Jaguar-Garage in St.Gallen

Über eine «Jaguar-Story» titelte Bluewin am 20. August: Überführt durch App. St.Galler bringt Jaguar in Werkstatt – Garagist fährt damit 1000 Kilometer.

Danach folgten die Schlagzeilen im «Blätterwald»:

  • «nau.ch»: «Mann gibt Jaguar in Service und sieht ihn durch Kanton fahren». 
  • «Blick»: «Besitzer hässig: Garage fährt Kunden-Jaguar fast 1000 Kilometer».
  • «20minuten.ch»: «Jaguar-Besitzer empört: Garage nutzt Auto für private Fahrten».
  • «Der Beobachter»: «Besitzer wundert sich: Jaguar fährt fast 1000 Kilometer – dabei ist er in Reparatur». 
  • «Watson.ch»: «Besitzer verärgert: Garagist soll Jaguar für private Erledigung genutzt haben».
  • «AktuellJournal»: «Jaguar während Servicefahrt privat genutzt: Kunde empört über Garage in St.Gallen».

Fazit: Was für eine grosse mediale Aufmerksamkeit zu diesem «weltbewegenden» Ereignis!

«Tatort Nr. 2»: Kantonsspital St.Gallen

Am 21. August veröffentlichte Prof. em. Dr. med. Pietro Vernazza auf seinem Blog infekt.ch einen Artikel mit dem Titel «Wenn die Impfung zum Bumerang wird» (je mehr Covid-Impfungen, desto mehr Infektionskrankheiten). Inhalt sind die Resultate einer mehrjährigen internen Kohortenstudie für Gesundheitsfachpersonen am Kantonsspital St.Gallen. Einzig «Infosperber» (sieht, was andere übersehen), ein Schweizer Nachrichtenportal, hat dazu eine leicht redigierte Fassung publiziert.

Zur Erinnerung: Im Kantonsspital St.Gallen (KSSG) starben Ende Oktober 2021 kurz nacheinander zwei Lernende. Damals hiess es in einer internen Mitteilung des KSSG: Es handle sich um einen «traurigen Zufall, der uns fassungslos zurücklässt».

Das Spital verurteilte die impfskeptischen Aussagen, die die Todesfälle in Verbindung zur Corona-Impfung stellten, scharf, wie «nau.ch» damals berichtete.

Vor drei Tagen publizierte Pietro Vernazza einen weiteren Artikel mit dem Titel: «Neue Surprise: mRNA-Impfung beschleunigt Krebs». Es handelt sich um die Resultate von wissenschaftlichen Studien, die das Schlagwort «Turbo-Krebs» untersuchten – im Kontext der Sorge, dass Krebserkrankungen schneller wachsen oder aggressiver verlaufen, je öfter man geimpft sei.

Vermutlich werden sich neben diesem Leserbrief auf stgallen24 keine anderen Medien mit diesem Thema beschäftigen wollen. Weshalb auch? Das Motto «Totschweigen» bewährt sich schon seit Langem.

Abschlussfrage an die Serafe, die Erhebungsstelle für die Radio- und Fernsehabgabe: Welchem Zweck dienen eigentlich meine 335 Franken Gebühren pro Jahr?

pd/ako
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