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Stadt St.Gallen
17.09.2025
17.09.2025 17:58 Uhr

«Sleepy Hollow» kommt in St.Gallen als Schweizer Erstaufführung auf die Bühne

Johhny Depp im Film «Sleepy Hollow» von 1999
Johhny Depp im Film «Sleepy Hollow» von 1999 Bild: moviepilot.de
Das Theater St.Gallen zeigt ab dem 27. September 2025 die Schweizer Erstaufführung von «Sleepy Hollow» im Grossen Haus. Regisseurin Barbara-David Brüesch inszeniert Philipp Löhles Bühnenadaption der legendären Schauergeschichte von Washington Irving als theatrale Horror-Show mit eigens komponierter Musik und popkulturellen Referenzen.

Sleepy Hollow ist ein einsamer Ort in einem verschlafenen Tal am Hudson River. Hier soll es spuken. Der Geist eines im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg enthaupteten Söldners treibt sein Unwesen – ein kopfloser Reiter. Damit nicht genug: Der Lehrer des Dorfes ist spurlos verschwunden.

Der Schulmeister Ichabod Crane reist an, um die frei gewordene Stelle zu besetzen. Er glaubt nicht an Übersinnliches, sondern an Wissenschaft und Vernunft. Doch was er in Sleepy Hollow erlebt, lässt auch ihn an seinem Verstand zweifeln ...

Im frühen 19. Jahrhundert markierte «The Legend of Sleepy Hollow» einen der Anfangspunkte eines neuen literarischen Genres, der Short Story. 

Ihren Autor, Washington Irving, machte sie zu einem der ersten Nationaldichter der jungen Vereinigten Staaten. Bis heute hat die Erzählung, die zwischen politischem Kommentar und Unterhaltung oszilliert, nichts von ihrer Strahlkraft eingebüsst.

Der mehrfach ausgezeichnete Dramatiker Philipp Löhle macht «Sleepy Hollow» in seiner Bühnenadaption zu einer Ballade über die Kopflosigkeit: Aus Angst wird Dummheit und aus Dummheit Angst.

Damit ist «Die Legende von Sleepy Hollow» wie gemacht für eine Zeit, in der sich Teile der Gesellschaft zusehends voneinander distanzieren und die Demokratie in Gefahr gerät, in den USA ebenso wie in Europa.

In ihrer Inszenierung verbindet die Leiterin der Schauspielsparte, Barbara-David Brüesch, die unübersehbaren politischen Dimensionen von «Sleepy Hollow» mit Theater in seiner ganzen Unterhaltungskraft und nutzt dabei auch popkulturelle Referenzen wie Tim Burtons Verfilmung mit Johnny Depp in der Hauptrolle.

Die Ästhetik ihrer Inszenierung orientiert sich an einer von Tarantino inspirierten Westernwelt ebenso wie an Bühnenklassikern wie «The Black Rider» oder «The Rocky Horror Show».

Damit setzt Barbara-David Brüesch gleichsam ein Projekt fort, mit dem sie sich schon länger auseinandersetzt: In der Spielzeit 20/21 inszenierte sie in St.Gallen «The Black Rider» (wiederaufgenommen 23/24), letzte Saison kam unter ihrer Spartenleitung «The Rocky Horror Show» auf die Bühne (Wiederaufnahme ab Dezember 2025).

«Die Legende von Sleepy Hollow» präsentiert sich als Amalgam aus beiden: eine theatrale «Horror-Show» mit eigens für St.Gallen geschriebener Bühnenmusik von Friederike Bernhardt und Interpretationen von Kompositionen von Händel und Ligeti bis zu Nick Cave und The Divine Comedy.

Die Nähe von «Sleepy Hollow», «The Black Rider» und «The Rocky Horror Show» widerspiegelt sich auch in der Besetzung: Als Schulmeister Ichabod Crane kehrt Rocky-Hauptdarsteller Yascha Finn Nolting nach St.Gallen zurück, der für seine Rolle als Karl von Moor in Gil Mehmerts Räuber-Inszenierung unlängst mit dem Publikumspreis der Bad Hersfelder Festspiele ausgezeichnet wurde.

In weiteren Rollen sind die Ensemblemitglieder Jonathan Fiebig, Jacob Hagemeyer, Manuel Herwig, Pascale Pfeuti, Lia Bayon Porter, Nicolas Rosat, Marcus Schäfer und Anja Tobler zu erleben.

Die Bühnenmusik wird von Damian Dalla Torre und Felix Römer live gespielt. Für einen atmosphärischen Klangteppich sorgt der Damenchor des Theaters St.Gallen unter der Leitung von Filip Paluchowski.

Neben Barbara-David Brüesch setzt sich das Kreativteam aus Alex Gahr (Bühne), Sabine Blickenstorfer (Kostüme) und Andreas Volk (Licht) zusammen, verantwortlich für Dramaturgie ist Martin Bieri.

 

Eine Horror-Show von Philipp Löhle – Schweizer Erstaufführung

Grosses Haus
Konzept und Inszenierung: Barbara-David Brüesch
Bühne: Alex Gahr
Kostüm: Sabine Blickenstorfer
Choreografie: Javier Rodríguez Cobos
Licht: Andreas Volk
Konzept und Dramaturgie: Martin Bieri
Choreinstudierung: Filip Paluchowski
Komposition und musikalische Leitung: Friederike Bernhardt
Live Musik: Damian Dalla Torre/Felix Römer
Regieassistenz: Nicole Wieczorek

Besetzung:
Hans van Ripper/Maitje van Ripper/Soldad: Anja Tobler
Lady van Tassel/Katrina van Tassel/Soldad Horscht: Pascale Pfeuti
Ickebin Niemand/Offizier: Nicolas Rosat
Ichabod Crane: Yascha Finn Nolting
Reverend Steenwyk/Benjamin Steenwyk/Feldkoch Heinz: Manuel Herwig
Balt van Tassel/Soldad Günter: Marcus Schäfer
Brom Bones/Kutscher/Hessi James: Jonathan Fiebig
Soldad Schmiddel: Jacob Hagemeyer
Eine Passagierin: Lia Bayon Porter
Double Lady van Tassel: Nicole Wieczorek

Damenchor des Theaters St.Gallen
Kinderstatisterie des Theaters St.Gallen

Vorstellungen:
Samstag, 27. September 2025, 19 Uhr
Freitag, 3. Oktober 2025, 19.30 Uhr
Dienstag, 21. Oktober 2025, 19.30 Uhr
Donnerstag, 23. Oktober 2025, 19.30 Uhr
Sonntag, 26. Oktober 2025, 17 Uhr
Freitag, 31. Oktober 2025, 19.30 Uhr
Montag, 10. November 2025, 19.30 Uhr
Sonntag, 30. November 2025, 19 Uhr
Mittwoch, 10. Oktober 2025, 19.30 Uhr

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