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Leserbrief
Stadt St.Gallen
23.06.2025
23.06.2025 17:11 Uhr

«Stadt zum Land – Land zur Stadt?»

Bild: Collage: stgallen24
Monika Wagner von der Alpstein-Drogerie an der Neugasse kritisiert die Parkplatzpolitik der Stadtregierung scharf. Die Konsequenzen für lokale Betriebe seien verheerend; die ideologisch geführte Verkehrsdiskussion blende zentrale Realitäten aus.

«Wir führen seit Jahren ein Geschäft in der Innenstadt – und mussten in dieser Zeit einen enormen Kundenverlust hinnehmen. Ein Hauptgrund ist die Parkplatzpolitik dieser Stadtregierung. Natürlich hat auch der Onlinehandel Veränderungen gebracht, doch ein Teil unseres Angebots lässt sich gar nicht übers Internet bestellen.

Trotzdem sind die Kunden weg – und wir mussten 60 Prozent unserer Stellen abbauen.

Die Leute fahren lieber in umliegende Gemeinden, wo sie kostenlos direkt vor dem Geschäft parkieren können, um unsere Dienstleistung dort zu beziehen. Das heisst: Die Stadt soll zur autofreien Vorzeigezone werden, während sich der Verkehr einfach ins Umland verlagert – das wiederum zunehmend urbanisiert wird. Eine scheinbare Lösung, die neue Probleme schafft.

Dass man heute öffentlich diffamiert wird, wenn man eine andere Meinung hat, zeigt deutlich den Egoismus bestimmter Ideologien. Schon während der Pandemie wurde die Bevölkerung «umgelernt», um möglichst alles online zu bestellen.

Das CO₂-Argument ist dabei scheinheilig:

Der Onlinehandel verursacht durch Verpackung und Transport deutlich mehr Emissionen – und ersetzt regionale Produkte durch Ware von weit her.

Besonders stossend finde ich die Doppelmoral: Laut gegen Autos, aber selber stapelweise Pakete aus aller Welt nach Hause liefern lassen. Hauptsache, man fährt Velo und ÖV – alles andere wird ausgeblendet.»

Monika Wagner
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