«Ich freue mich, ein Werk aufzuführen, das Zeitgenossen als apokalyptisch beschrieben haben», sagt Modestas Pitrenas über Anton Bruckners Achte Sinfonie. «Die Komplexität dieser Musik ist eine Herausforderung für jedes Orchester – musikalisch wie emotional. Darauf freue ich mich besonders.»
Pitrenas hat sich für die Fassung von Robert Haas aus dem Jahr 1939 entschieden. «Sie kombiniert Bruckners eigene Bearbeitungen auf sehr stimmige Weise. Ausserdem passt sie ideal zur besonderen Akustik der Kathedrale – wir können mehr ursprünglichen, rohen Bruckner’schen Klang zeigen als im Konzertsaal.»
Die sakrale Dimension der Musik spielt für den litauischen Dirigenten eine zentrale Rolle.
«Bruckners Musik trägt eine geistige Kraft in sich, die über das rein Musikalische hinausgeht. Diese Wirkung wird sich in der Atmosphäre der Kathedrale widerspiegeln – ein besonderer Moment für alle Beteiligten.»
Besonders im Adagio könne sich die Musik frei entfalten: «Die langsamen Sätze gewinnen durch den Nachhall und klingen dadurch noch feierlicher, fast wie Orgelmusik.»