Glauben wir an unsere Geräte? Netzbasierte Technologien wie ChatGPT oder Google Maps sind zu unseren engsten Begleitern geworden: Sie kennen jeden Weg, wissen jede Antwort. Während sich künstliche Intelligenzen zunehmend unserem Verständnis entziehen, schreiben wir ihnen fast magische Fähigkeiten zu.
Dieses ambivalente Verhältnis zu algorithmischen Technologien steht im Zentrum der Ausstellung «algorithmic-mega-death-superspell.exe» des in St.Gallen arbeitenden Künstlers Aramis Navarro (*1991 in Zürich/CH), die anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Kunst Halle Sankt Gallen gezeigt wird.
Ein Werk wie ein digitales Orakel
In seiner bisher umfassendsten Einzelausstellung erkundet Navarro Algorithmen als Medien der Offenbarung und zeitgenössische Orakel. Sprache zieht sich als Material und Methode durch sein kaleidoskopisches Werk: Vorgelesene Codezeilen werden zu Gedichten, Algorithmus-Fragmente zu Neonschriften, Schriftzeichen zu Heiligenfiguren.