Am 22. März 2025 bringt das renommierte Solistenensemble Novocanto unter der Leitung von Willi Derungs ein aussergewöhnliches Programm in die Kirche St. Mangen in St.Gallen.
Die Konzertreihe O Quam Dulcis Es widmet sich selten aufgeführter Vokalmusik aus der Zeit Claudio Monteverdis und rückt zwei herausragende, aber heute wenig bekannte Komponisten des italienischen Frühbarocks in den Fokus: Lodovico Grossi da Viadana und Alessandro Grandi.
Das Programm vereint geistliche Werke, die zu ihrer Zeit europaweit geschätzt wurden, aber heute fast in Vergessenheit geraten sind.
Lodovico Grossi da Viadana (ca. 1560–1627) gilt als einer der Erfinder des Generalbasses, eines harmonischen Begleitkonzepts, das den Klang des Barockzeitalters entscheidend prägte.
Seine Sammlung Cento Concerti Ecclesiastici von 1602 zählt zu den ersten Werken, in denen das neuartige Prinzip der Basso-Continuo-Begleitung konsequent eingesetzt wurde. Damit schuf Viadana eine neue Form geistlicher Musik, die sich durch expressive Solopartien und eine enge Verzahnung von Stimme und Instrumentalbegleitung auszeichnet.
Alessandro Grandi (1586–1630) war ein Schüler und enger Mitarbeiter Monteverdis und entwickelte die frühbarocke geistliche Musik mit seinen motetti concertati weiter. Seine Werke verbinden eindringlichen Ausdruck mit virtuoser Stimmführung und komplexen kontrapunktischen Strukturen.
Besonders seine Motetten zeichnen sich durch eine bemerkenswerte Affektgestaltung aus und beeindrucken durch ihre kunstvolle Verbindung von Melodik und Harmonik.