Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Stadt St.Gallen
13.03.2025

Seltene Vokalmusik des Frühbarocks in der Kirche St.Mangen

Alexandra Lewis, Sopran 1, Yvonne Theiler, Sopran 2, Lorena Dello Buono, Mezzosopran, Pawel Grzyb, Tenor, Serguei L. Afonin, Bass, Christoph Zbinden, Orgel, und Willi Derungs, Leitung
Alexandra Lewis, Sopran 1, Yvonne Theiler, Sopran 2, Lorena Dello Buono, Mezzosopran, Pawel Grzyb, Tenor, Serguei L. Afonin, Bass, Christoph Zbinden, Orgel, und Willi Derungs, Leitung Bild: zVg
Am 22. März 2025 gastiert das Berner Gesangsensemble Novocanto in St.Gallen. Unter der Leitung von Willi Derungs präsentiert das Ensemble das Konzertprogramm «O Quam Dulcis Es», das sich der selten aufgeführten Vokalmusik der italienischen Frühbarock-Komponisten Lodovico Grossi da Viadana und Alessandro Grandi widmet.

Am 22. März 2025 bringt das renommierte Solistenensemble Novocanto unter der Leitung von Willi Derungs ein aussergewöhnliches Programm in die Kirche St. Mangen in St.Gallen.

Die Konzertreihe O Quam Dulcis Es widmet sich selten aufgeführter Vokalmusik aus der Zeit Claudio Monteverdis und rückt zwei herausragende, aber heute wenig bekannte Komponisten des italienischen Frühbarocks in den Fokus: Lodovico Grossi da Viadana und Alessandro Grandi.

Das Programm vereint geistliche Werke, die zu ihrer Zeit europaweit geschätzt wurden, aber heute fast in Vergessenheit geraten sind.

Lodovico Grossi da Viadana (ca. 1560–1627) gilt als einer der Erfinder des Generalbasses, eines harmonischen Begleitkonzepts, das den Klang des Barockzeitalters entscheidend prägte.

Seine Sammlung Cento Concerti Ecclesiastici von 1602 zählt zu den ersten Werken, in denen das neuartige Prinzip der Basso-Continuo-Begleitung konsequent eingesetzt wurde. Damit schuf Viadana eine neue Form geistlicher Musik, die sich durch expressive Solopartien und eine enge Verzahnung von Stimme und Instrumentalbegleitung auszeichnet.

Alessandro Grandi (1586–1630) war ein Schüler und enger Mitarbeiter Monteverdis und entwickelte die frühbarocke geistliche Musik mit seinen motetti concertati weiter. Seine Werke verbinden eindringlichen Ausdruck mit virtuoser Stimmführung und komplexen kontrapunktischen Strukturen.

Besonders seine Motetten zeichnen sich durch eine bemerkenswerte Affektgestaltung aus und beeindrucken durch ihre kunstvolle Verbindung von Melodik und Harmonik.

Bild: zVg

Das Konzertprogramm O Quam Dulcis Es bringt diese beiden Komponisten in einen musikalischen Dialog, der die stilistische Entwicklung vom späten Renaissance-Stil hin zur neuen, affektgeladenen Ausdrucksweise des Barock hörbar macht.

Die Werke Viadanas und Grandis entfalten sich in einer Besetzung mit solistischen Stimmen und Orgelbegleitung, die den harmonischen Reichtum dieser Musik besonders zur Geltung bringt.

Das Berner Solistenensemble Novocanto, das bereits in bedeutenden Kirchen und Konzertsälen der Schweiz aufgetreten ist, hat sich auf die stilgerechte Interpretation der Musik des 16. und 17. Jahrhunderts spezialisiert.

Mit einer sorgfältigen musikalischen Gestaltung und einem tiefen Verständnis für historische Aufführungspraxis erweckt Novocanto diese fast vergessenen Meisterwerke zu neuem Leben. Organist Christoph Zbinden sorgt mit seiner versierten Begleitung an der Truhenorgel für eine klanglich authentische Umsetzung der Werke.

Neben St.Gallen gastiert Novocanto mit diesem Programm in Einsiedeln, Ilanz und Bern.

Die Konzertreihe bietet eine seltene Gelegenheit, Musik zu erleben, die einst grossen Einfluss auf die Entwicklung des Barockstils hatte, heute aber kaum mehr auf den Programmen grosser Konzertbühnen zu finden ist.

Konzertdetails:
Kirche St. Mangen, St.Gallen
Samstag, 22. März 2025, 17:00 Uhr
Tickets und weitere Informationen unter: www.novocanto.ch

Für Musikliebhaber und Kulturinteressierte verspricht dieses Konzert eine klangliche Reise in die faszinierende Epoche der frühen Barockmusik – meisterhaft interpretiert von einem Ensemble, das sich mit Leidenschaft der Wiederentdeckung vergessener Vokalwerke widmet.

stgallen24/stz.
Demnächst