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Stadt St.Gallen
11.12.2024
11.12.2024 11:26 Uhr

Glanzvolle Premiere von Strauss’ «Fledermaus»

Bild: Ludwig Olah
Am 10. Dezember 2024 feierte die Wiederaufnahme der «Fledermaus»-Inszenierung von Guta Rau aus der Spielzeit 2022/23 Premiere – mit Rolando Villazón in der Hauptrolle. Das Theater St.Gallen war ausverkauft, das Publikum begeistert, und nicht nur der Weltklasse-Tenor sorgte für musikalische Höhepunkte.

Statt im Gefängnis seine Strafe für Beamtenbeleidigung anzutreten, vergnügt sich Gabriel von Eisenstein inkognito und feuchtfröhlich auf einem Ball des Prinzen Orlofsky. Doch am nächsten Morgen folgt die grosse Aus- beziehungsweise Ernüchterung: Der exotische Ballflirt entpuppt sich als eigene Ehefrau, und der neue Freund ist der Gefängnisdirektor. Blamiert muss Eisenstein erkennen, dass er Opfer einer Racheintrige seines Freundes Dr. Falke geworden ist.

Die Vorgeschichte, die den Titel der Operette erklärt: Von Eisenstein lässt seinen Freund Falke nach einer Ballnacht betrunken und als Fledermaus verkleidet am Morgen durch die Strassen irren. Das ist für den Notar, der von dem Zeitpunkt an Dr. Fledermaus genannt wird, eine peinliche Situation. 

Dank ihres Humors und viel Tempo ist Die Fledermaus auch 150 Jahre nach ihrer Uraufführung noch ebenso sehens- wie hörenswert: «Die Fledermaus ist ein Meisterwerk, ein Stück aus einem Guss», schwärmt Rolando Villazón über die Operette, die er 2018 an der Deutschen Oper Berlin inszeniert hat. «Die Musik ist farbig und harmonisch raffiniert. Zugleich sind die Melodien so vertraut und eingängig, dass man die ganze Zeit mitsingen möchte.»

Neben seinem Rollendebüt als Gabriel von Eisenstein gab der mexikanisch-französische Startenor auch sein Hausdebüt in St.Gallen. Seit seinem Durchbruch 1999 bei Plácido Domingos Operalia-Wettbewerb eroberte er die Bühnen von Paris bis Los Angeles. Das Multitalent begeistert nicht nur als Sänger, sondern auch als Regisseur, Clown, Festivalintendant, TV- und Radiomoderator sowie als Romanautor.

Bild: Ludwig Olah

Für die Umsetzung dieser Gesellschaftssatire im Walzertakt zeichnete ein Leitungsteam um Regisseurin Guta Rau verantwortlich. Ihr zur Seite standen Marlies Pfeifer (Bühnenbild), Claudio Pohle (Kostüme) und Andreas Enzler (Licht). Am Pult stand Michael Balke, seit 2023 Erster Gastdirigent am Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz und gern gesehener Gast in St.Gallen.

Das Ensemble besteht aus hauseigenen Solisten sowie – neben Rolando Villazón als Gabriel von Eisenstein – zwei mit der Ostschweiz bestens vertrauten Gästen: Das ehemalige Ensemblemitglied Äneas Humm kehrt für diese Aufführung als Notar Dr. Falke nach St.Gallen zurück, und die Sopranistin Athanasia Zöhrer, die in der letzten Saison als Mathilde in Rossinis Guillaume Tell begeisterte, brilliert als Rosalinde von Eisenstein erneut.

Aber auch Kali Hardwick als Dienstmädchen Adele, Brian Michael Moore als Rosalindes ehemaliger Liebhaber Alfred, Kristján Jóhannesson als Gefängnisdirektor Frank, Jennifer Panara als Prinz Orlofsky (Johann Strauss schrieb die Partie für eine Frauenstimme), Riccardo Botta als Advokat Dr. Blind, Swane Küpper als Adeles Schwester Ida und David Maze als Gerichtsdiener Frosch gehen in ihren Rollen auf und tragen zur harmonischen Gesamtheit des Stückes bei.

Bild: Ludwig Olah
stgallen24/stz.
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