Evelyne Angehrn hatte das Fraktionspräsidium im März 2022 von Daniel Kehl übernommen und das Amt mit grossem Einsatz und politischem Fingerspitzengefühl ausgefüllt. Nach elf Jahren im Stadtparlament wurde Evelyne Angehrn Anfang März in den St.Galler Kantonsrat gewählt.
Mit dem Wechsel in die kantonale Legislative will die Anwältin die Leitung der mitgliederstärksten Fraktion im 63-köpfigen Stadtparlament dem neuen Führungsduo übergeben. Die Amtszeit 2021-2024 wird Angehrn als Stadtparlamentarierin ordentlich beenden.
Wenger und Schmid übernehmen ab August
Lydia Wenger und Angelica Schmid werden sich die Fraktionsleitung ab August in einem Co-Präsidium teilen. Wenger ist seit 2021 Mitglied des Stadtparlaments und dort Mitglied der Werkkommission. Seit 2022 führt die 33-Jährige die Fraktion als Vize-Fraktionspräsidentin neben Evelyne Angehrn. Beruflich arbeitet Wenger als Gleichstellungsbeauftragte des Kantons Appenzell Ausserrhoden.
Angelica Schmid ist im Stadtparlament Mitglied der Geschäftsprüfungskommission und Präsidentin der SP Kreis St.Gallen. Die 48-Jährige leitet ein arbeitstherapeutisches Angebot in der Psychiatrie St.Gallen in Wil und rückte 2022 ins Stadtparlament nach.
SP will Co-Präsidien in der Gemeindeordnung verankern
Co-Präsidien von Fraktionen oder dem Stadtparlament sind in der Gemeindeordnung heute nicht explizit geregelt. Die SP/Juso/PFG-Fraktion regt in einer Interpellation daher eine Modernisierung der Gemeindeordnung an, um die Vereinbarkeit von Milizpolitik sowie Familien- und Erwerbsarbeit zu verbessern.
Mit den aktuell geltenden gesetzlichen Grundlagen könnte eine Fraktion in der Öffentlichkeit zwar mit einem Co-Fraktionspräsidium auftreten (z.B. in Medienberichten), im Parlamentspräsidium wäre jedoch nur eine der beiden Leitungen vertreten. Die Interpellation ist unten verlinkt.