«Die Schweiz braucht neue Volksvertreter», tituliert die Website von «Aufrecht St.Gallen». Und der Name ist Programm. «Aufrecht» hat genug vom System und zieht gegen verknöcherte Strukturen ins Feld. Im Interview mit stgallen24.ch erzählt Präsident Patrick Jetzer die Hintergründe.
Klein, mit grossem Anliegen
In der Schweiz leben wir in einem privilegierten System. Für nahezu jedes Anliegen gibt es eine entsprechende Partei. Sei es die linke Juso, die in der Mitte angesiedelte «Die Mitte» oder die rechtskonservative SVP. Was all diese Parteien vereint: Der Marketingapparat, der dahintersteht. So lässt man sich das Marketing ordentlich was kosten, stellt Botschafter an, druckt Flyer, etc. Kann sich also eine so kleine und vor allem neue Partei gegen die grossen Player behaupten?
«Ja, das können wir», findet Patrick Jetzer. «Wir wissen, dass wir klein sind. Im Gegensatz zu den grossen Parteien machen wir alles noch selbst und finanzieren uns auch selber. So drucken wir beispielsweise Flyer, bringen die Botschaften selber unters Volk und so weiter. Wir versuchen, das Beste aus den beschränkten Mitteln zu machen.»
«Es herrscht ein Politfilz»
Was «Aufrecht» in personeller Grösse vielleicht vermissen lässt, macht sie in der Grösse der Anliegen wieder wett. Sie zieht gegen überbordende Bürokratie und Politfilz ins Feld. «Es herrscht ein Politfilz. Die bürgerliche Vielfalt wird nicht abgedeckt.» Ausserdem würden die bestehenden Parteien nicht das volle politische Spektrum abbilden. «Das stört uns – und das wollen wir ändern.»
Doch die anderen Parteien sind nicht der einzige Kritikpunkt von «Aufrecht». Entstanden im Jahre 2021, als der Massnahmen-Staat überbordete. «Uns stört, dass keine Partei energisch Konsequenzen fordert und die aktuelle Vernehmlassung zum EpG (Eidgenössischen Epidemiengesetz) noch wesentlich gröberes Geschütz auffahren lässt. Der Staat wird ausgebaut – entgegen der bürgerlichen und wirtschaftlichen Freiheit. Hierfür sind die Parteien verantwortlich. Sie haben sich unkritisch den Massnahmen gebeugt, opfern die für den Frieden so wichtige Neutralität der Schweiz und bis auf die SVP möchte man sich gerne unter das Diktat der maroden EU stellen.