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Wahlen 2024
07.02.2024
08.02.2024 17:51 Uhr

Was SVPler Jürg Brunner mit Graf Zeppelin gemeinsam hat

SVP-Kantonsratskandidat Jürg Brunner bringt einen breiten Erfahrungsschatz mit.
SVP-Kantonsratskandidat Jürg Brunner bringt einen breiten Erfahrungsschatz mit. Bild: zVg
Im Interview spricht der Kantonsrats-Kandidat Jürg Brunner über seine Kindheit, seine Kandidatur – und darüber, wie Graf Zeppelin seine komplette Familiengeschichte auf den Kopf gestellt hat.

SVP-Politiker Jürg Brunner ist bereits seit Jahrzehnten in der Politik. Bisher war er lange Stadtparlamentarier und jetzt macht er für die Kantonsratswahlen am dritten März einen weiteren grossen Schritt. Doch der Weg bis hierhin war lang und nicht immer einfach.

Ein Thurgauer in der St.Galler SVP

Aufgewachsen ist Jürg Brunner in Arbon am Bodensee. Schon früh schlägt er eine politische Karriere im Oberthurgau ein. In Roggwil war er 10 Jahre lang für die SVP Präsident der Geschäfts- und Rechnungsprüfungskommission. Später zog er mit seiner Familie nach St.Gallen, wo er seit 2014 Mitglied des Stadtparlamentes ist und 2022 dieses präsidierte.

Der Parteilinie bleibt er grundsätzlich treu, schreckt aber nicht davor zurück, auch mal komplett entgegen dem allgemeinen Parteistrom zu schwimmen: «Ich setze mich mit Leidenschaft für eine nachhaltige Energieversorgung und den Gewässerschutz ein». Letzteres auch beruflich. «Es gibt ein Leben ohne Erdöl, aber es gibt kein Leben ohne Wasser.»

Das Andersdenken allgemein sorge in der Partei zwar für Diskussionen, «Aber wir sind alle sehr tolerante Menschen. Wenn ein Entscheid einmal durch ist, wird er innerhalb der Partei zumindest nicht mehr diskutiert, da der Beschluss demokratisch gefasst wurde.»

Der Schweizerische Blindenverband hat für Brunner eine Wahlempfehlung abgegeben. Bild: zVg

Nachhaltige Finanzpolitik

Brunner hat sein Leben lang gearbeitet und ein eigenes Unternehmen aus dem Boden aufgebaut. Und bis heute hat er Erfolg damit. «In meinem Unternehmen, der ASA-Service AG, beschäftige ich nun rund 45 Mitarbeiter.» Daher weiss er aus erster Hand, wie wichtig es ist, richtig mit Geld umzugehen und sich über die Zukunft Gedanken machen zu müssen. Bei der Finanzpolitik und insbesondere zur 13. AHV-Rente hat er daher eine klare Meinung.

«Es ist ein Fakt, dass derzeit viele ältere Menschen am Existenzminimum leben. Der Handlungsbedarf ist da. Vom Herzen her würde ich daher ja stimmen. Aber die ganze Finanzierung ist nochmal ein Fall für sich. Wenn die Initiative angenommen wird, ist das für mich persönlich jedenfalls kein Weltuntergang.»

Anders sieht es hingegen bei der Finanzierung des Asylwesens aus. Brunner bemängelt die ungenügende Transparenz, was die Finanzen betrifft. «Nach wie vor ist nicht ganz klar, wie teuer das Asylwesen gesamtschweizerisch ist, bzw. wie es finanziert wird. Es kann doch nicht sein, dass für einen Asylanten unter dem Strich mehr Geld ausgegeben wird als für jemanden, der sein Leben lang hier gearbeitet hat.»

Menschen mit Behinderung und Umwelt als Anliegen

Auch stört es Brunner, dass Menschen mit Behinderung diskriminiert und oft vom gesellschaftlichen und politischen Leben ausgeschlossen werden. Der Schweizerische Blinden- und Sehbehindertenverband unterstützt Brunner daher mit einer Wahlempfehlung.

Neben Finanzfragen spielt für ihn auch die Umwelt eine grosse Rolle. Er setzt sich vehement für eine nachhaltige Energieversorgung ein. Und es ist mehr als nur eine einfache Wahlparole, sondern ein Fakt. Mit seiner Kanalreinigungsfirma trägt er dazu bei, dass die Einwohner sauberes Trinkwasser haben und gesund bleiben. «Es begeistert mich, dass ich mit meiner Firma einen Beitrag zur Umwelt und insbesondere zum Gewässerschutz leisten kann.»

Brunner ist ein Familienmensch – und leidenschaftlicher Familienforscher Bild: zVg

Ein Zufall stellt die Familiengeschichte auf den Kopf

Neben seiner Tätigkeit als Politiker und Unternehmer betreibt Brunner auch sehr gerne Familienforschung. Das allein ist an sich schon ein eher ungewöhnliches Hobby. Doch die Beweggründe dahinter sind noch ungewöhnlicher und ausgesprochen spannend. «Mein Onkel hatte einen sehr speziellen Namen. Er hiess Simon Zeppelin Brunner und wurde am 24. Mai 1929 geboren.»

Der Name kommt nicht von ungefähr. Tatsächlich steckt ein riesiger Zufall dahinter, den man einmal alle hundert Jahre zu erleben scheint. «Als mein Onkel geboren wurde, flog ein Zeppelin über das Geburtshaus. Der Lärm muss so laut gewesen sein wie bei einem heutigen Helikopter.»

Da sein Grossvater ein sehr fröhlicher Mensch und auch zu Spässen aufgelegt gewesen sei, habe er sich im Anschluss an die Geburt an die Zeppelingesellschaft gewandt und sich beschwert, dass der Fluglärm zu einer Frühgeburt geführt habe. «Bei der Zeppelingesellschaft nahm man das so ernst, dass man Grossvater die Rechte vergab, seinen Sohn Zeppelin zu nennen. Ausserdem wurde er zu einer Taufe nach Friedrichshafen eingeladen, wo das Ritual im Beisein der Zeppelingesellschaft vollzogen wurde.»

Bis heute können die Exponate von der Taufe im Zeppelinmuseum begutachtet werden. Schon damals wollte die Familie Brunner hoch hinaus. Dazumal noch in der Luftfahrt und heute symbolisch in der Politik.

Fabian Alexander Meyer
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