Uzor, deren Arbeiten sich durch kollektive und interdisziplinäre Prozesse auszeichnen, lässt die historische Abhandlung von vier Performer mit Stimme und Bewegung in den Raum tragen.
Das Verhältnis von Bewegung und Sprache, Erinnern und Vergessen steht im Mittelpunkt ihrer Recherche. Die Künstlerin arbeitet in unterschiedlichen Medien, bezieht Installationen ein oder konzipiert Performances, die primär den Körper in präzisen Handlungen überhöhen.
Erste Einzelausstellung
1992 in St.Gallen geboren, studierte Kunst und Vermittlung an der Hochschule der Künste in Bern (HKB) und schloss den Master Art Education an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) ab. Zudem absolvierte sie 2019 an der La Manufacture – Haute école des arts de la scène in Lausanne den Bachelor of Arts in Contemporary Dance. 2021 nahm sie am Freetown Performance Festival in Sierra Leone teil.
Sie performte im Historischen Museum Basel, Haus zum Kirschgarten (2022), im Kunstmuseum St.Gallen und in der Kunst Halle Sankt Gallen anlässlich des Heimspiels 2021, in der Kunsthalle Zürich in der Gruppenausstellung Sommer des Zögerns (2020), in der Ménagerie de verre in Paris (2020) sowie in zahlreichen Off-Spaces im In- und Ausland. Mit dem Manor Kunstpreis wird Juliette Uzor im Kunstmuseum St.Gallen die erste Einzelausstellung in einem Schweizer Museum ausgerichtet und ihre erste Publikation herausgegeben. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Zürich.
Kunstpreis seit 1982
Der Manor Kunstpreis St.Gallen 2023 geht an die Künstlerin Juliette Uzor (*1992) und ist mit einem Preisgeld von CHF 15’000 sowie einer Einzelausstellung, einer Vernissage und der Herausgabe einer Publikation dotiert (im Wert von insgesamt CHF 40’000). Ausserdem erwirbt Manor ein Werk der Künstlerin.
Die Mitglieder der Jury des Manor Kunstpreises – Pierre-André Maus und Chantal Prod’Hom als Vertretende der Stifterfirma sowie die externen Fachleute Dr. Ines Goldbach, Direktorin des Kunsthaus Baselland, Loredana Sperini, Künstlerin, und Gaby Senn, Präsidentin des Kunstvereins St.Gallen – wählten Juliette Uzor zur Preisträgerin 2023.
Die Kunstschaffenden, die den Kunstpreis St.Gallen seit seiner Einführung 1982 erhalten haben, sind: Peter Kamm, Alex Hanimann, Pipilotti Rist, Marcus Geiger, Patrick Rohner, Christoph Büchel, Lutz/Guggisberg, Caro Niederer, Yves Mettler, Christian Vetter, Alexandra Maurer, Francisco Sierra, Beni Bischof, Georg Gatsas, Sebastian Stadler und Martina Morger.
Der Manor Kunstpreis, der im Jahr 2022 das 40-jährige Bestehen feierte, ist einer der wichtigsten Förderpreise des zeitgenössischen Kunstschaffens in der Schweiz. Er wurde 1982 von Philippe Nordmann ins Leben gerufen, um jungen Schweizer Kunstschaffenden eine Plattform zu bieten. Er wird von einer Fachjury jährlich und alternierend in den Städten Aarau, Basel, Biel, Chur, Genf, Lausanne, Luzern (für die Zentralschweiz), Lugano, Schaffhausen, Sitten, St.Gallen und Winterthur vergeben. Ein Blick auf die Liste der Preisträger zeigt, dass der Manor Kunstpreis einer ganzen Reihe von Künstlerinnen und Künstlern den Weg zum internationalen Durchbruch geebnet hat.