Gemäss Medienmitteilung des Kantons hat die seit elf Jahren tätige Wald-Wild-Lebensraum-Kommission für den diesjährigen Weiterbildungstag die Themen «Klimawandel» und «Kantonale Strategie Anpassung an den Klimawandel» gewählt. Der Anlass fand am 7. Juni im Burgerwald in der Gemeinde Uznach statt.
Umfangreiche Neubeschattung
Dabei stellten drei kantonale Fachstellen an verschiedenen Posten Risiken und Massnahmen vor. So hält zum Beispiel das Amt für Natur, Jagd und Fischerei (ANJF) zum klimabedingten Temperaturanstieg fest: «Werden Fliessgewässer zu warm, steigt das Risiko, dass Fische und andere Wasserlebewesen sterben oder sich ihre Verbreitungsgebiete verändern. Mit der Beschattung von Uferböschungen mit Bäumen und Büschen will das ANJF den Temperaturanstieg der Gewässer verlangsamen.»
Beim erwähnten Anlass wurde darüber informiert, dass das ANJF in den nächsten zwei Jahren im Kanton rund 100 Kilometer Fliessgewässer neu beschatten will.
Der Kanton will Wattwiler Thurallee kahlschlagen
Ebenfalls am 7. Juni zeigte die IG «Vernünftiger Hochwasserschutz an der Thur» (IG VH Thur) an einer Info-Veranstaltung den mehr als 100 Besuchenden auf, dass das Kantonale Amt für Wasser und Energie beim 110-Millionen-Projekt «Thursanierung Wattwil» genau das Gegenteil plant. Für dieses Bauvorhaben liegen noch bis zum 30. Juni rund 130 Dokumente mit einem Umfang von knapp 2‘000 Seiten zur öffentlichen Mitwirkung auf.
Demnach plant das Kantonale Amt für Wasser und Energie, in Wattwil beide Ufer der Thur auf einer Strecke von knapp fünf Kilometern kahlzuschlagen und sämtliche Büsche und Sträucher – darunter bis zu 400 prächtige, gross gewachsene und zum Teil 100 Jahre alte Alleebäume – abzuholzen. Danach wird es viele Jahrzehnte dauern, bis die nach Abschluss der mehrjährigen Bauarbeiten neu gesetzten Alleebäume ausgewachsen sind und wieder in vollem Umfang Schatten spenden können.