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Stadt St.Gallen
31.05.2023
31.05.2023 11:27 Uhr

Schiesserei im Club: Schweizer muss ins Gefängnis

Bild: Pexels: Donald Tong
Vor drei Jahren hat ein Mann vor einem St.Galler Club eine Schiesserei angefangen. Nun musste er sich vor dem Kreisgericht verantworten – dieses verurteilte ihn zu knapp dreizehn Jahre Haft.

Mit 25 Anklagepunkten sah sich der Mann konfrontiert, wobei ihn die Staatsanwältin auch in Verbindung eines gesprengten Ticketautomaten, der Bedrohung von Mitmenschen und dem Einbruch auf Firmengelände sah, wie das «St.Galler Tagblatt» berichtet.

Schiesserei auf 20 Leute

Im Fokus der Verhandlungen stand aber die Szenerie, welche sich im August 2020 vor einem Club in St.Gallen abspielte. Dort habe der Angeklagte laut Augenzeugenberichten mit einer Waffe auf rund 20 Personen gezielt, diese abgefeuert und schliesslich sich selbst ins Bein geschossen.

Dafür solle er mit 14 Jahren Haft büssen, wie die Staatsanwaltschaft verlangte. Der 36-Jährige bestreitet diesen Vorfall und sein Verteidiger warf ein, dass die angeblich bedrohten Leute den tatsächlichen Ablauf vertuschten: «Es ist eigenartig, dass niemand verletzt wurde, obwohl der Angeklagte angeblich aus kurzer Entfernung mit der Waffe hantierte.»

Der Einspruch hatte wenig Wirkung: Das Kreisgericht St.Gallen verurteilte den Schweizer zu zwölf Jahren und acht Monaten hinter Gitter, 50 Tagessätze à zehn Franken sowie eine Busse von 100 Franken – der Mann ist in 15 Anklagepunkten schuldig gesprochen. Zudem muss er 80 Prozent der Verfahrenskosten tragen, was sich auf eine Summe von über 72'000 Franken beläuft.

«Grundlos angegriffen»

Die Verteidigung plädierte auf eine geringere Strafe. Für eine grosse Bandbreite an Delikten wie Gewalt, Beschimpfung, Behinderung und Widerhandlung gegen das Waffengesetz sei der 36-Jährige schuldig. Jedoch seien diese Vergehen lediglich mit einer Busse, Geldstrafe und maximal zehn Monaten Freiheitsstrafe zu belegen.

Nach dem Verteidiger sei der Beschuldigte spät nachts auf den Hilferuf eines Bekannten hin zum besagten Club geeilt. Zusätzlich habe erst kürzlich die Beerdigung seines in der Kindheit gewalttätigen Vaters stattgefunden, weshalb der Mann ein Mix an Emotionen zu verarbeiten hatte. Beim Club sei sein Mandant geschlagen und eben angeschossen worden.

Schlussendlich fiel die Mehrheit der Anklagepunkte jedoch schwerer ins Gewicht, als dass die Verteidigung etwas aurichten konnte.

sir/stgallen24
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