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Stadt St.Gallen
04.05.2023
04.05.2023 15:04 Uhr

Sitterbrücke wird feierlich eröffnet

Stadtrat und Direktion Planung und Bau Markus Buschor (2. v.l.) eröffnete die Brücke mit den Gemeindevertretungen aus Gaiserwald, Gossau und Herisau.
Stadtrat und Direktion Planung und Bau Markus Buschor (2. v.l.) eröffnete die Brücke mit den Gemeindevertretungen aus Gaiserwald, Gossau und Herisau. Bild: Simea Rüegg
Heute wurde die Sitterbrücke offiziell wiedereröffnet. Das Projekt ist das Rückgrat der Entwicklung und dem Ausbau der städtischen Velovorzugsroute.

Blau-Gelb leuchten die Wimpel auf der Sitterbrücke und wehen kurz im Wind – ein Schnitt später fallen die Dreiecke zu Boden. «Eröffnung Sitterbrücke für Velos und Fussverkehr» war darauf zu lesen, bevor Markus Buschor, Stadtrat und Direktion Planung und Bau, und die Vertretungen der Gemeinden Gaiserwald, Gossau und Herisau den symbolischen Akt vollziehen.

Dass man sich genau heute hier einfinde, habe noch einen weiteren Grund, betont Buschor erfreut. «Die Bauunternehmen haben sehr gut gearbeitet, denn eigentlich wäre dieser Akt im Sommer geplant gewesen.»

Weiterer Ausbau geplant

Alle Anwesenden teilen Buschors Enthusiasmus über das vollendete Projekt. Die Gemeindevertreter erklären: «Es ist insbesondere für eine prosperierende Region wichtig, dass ein Velowegnetz nicht an der Grenze einer Kommune aufhört, sondern darüber hinaus weitergeht.» Die Verbreiterung der Sitterbrücke bringe unter anderem eine schnelle Verbindung für Pendler von Herisau nach St.Gallen.

  • Bunt hingen blau-gelbe Wimpel als symbolisches Eröffnungband ... Bild: Simea Rüegg
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  • die von Markus Buschor und den Gemeindevertretungen gemeinsam durchschnitten wurden. Bild: Simea Rüegg
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  • Seit Ende März war der Brückenzugang gesperrt. Bild: Simea Rüegg
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  • Gleich neben der SBB-Bahnlinie ist der Brückenübergang für Fussgänger und Velos neu vier statt zwei Meter breit. Bild: Simea Rüegg
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Sie ist nicht das einzige Veloroutenprojekt, das aktuell im Raum steht. In den nächsten fünf bis zehn Jahren will die Stadt mehrere Bauten wie ein Velotunnel oder die Passerelle Kantonsspital – Museumsquartier planen und ausführen. Auch der finanzielle Rahmen ist mit 15 Millionen Franken durch den Gegenvorschlag der Veloinitiative gegeben.

Herausforderndes Projekt

Der Ursprung für das erhöhte Engagement im Bereich des Velo- und Fussverkehrs liegt lange zurück, im Jahr 2010. Da nahm die St.Galler Stimmbevölkerung das Reglement für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung an.

Darin hiess es, dass die Stadt den ÖV-, Fuss- und Veloverkehrt fördern muss. «Das war ein erster im Impuls. Dann wurden die Visionen im Richtplan 2012 abgebildet und von da an war klar: Man muss die Sache an die Hand nehmen», wie Buschor gegenüber stgallen24 sagt.

Stadtingenieur Beat Rietmann erklärt: «Der Wunsch wurde grösser und so führten wir 2014 eine Machbarkeitsstudie für das Sitterbrücken-Projekt durch.» Anschliessend wurden diverse Möglichkeiten in Erwägung gezogen, wie man die Verbreiterung umsetzen kann. Entschieden hat man sich für Querträger-Ergänzungen.

«Ich glaube, wenn wir gewusst hätten, welche Herausforderungen da auf uns zukommen, hätten wir nicht diese Variante gewählt», meint Rietmann scherzhaft. Aber er sei überzeugt, dass man sich für das Richtige entschieden und die Probleme gemeinsam gemeistert habe.

 

  • Man wählte ein schlankes Bauverfahren, um die Natur nicht zu beeinträchtigen. Bild: Simea Rüegg
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  • Dabei musste das Bauamt detaillierten Qualitätsvorgaben der SBB folgen. Bild: Simea Rüegg
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Rückgrat im Fokus

Nun ist eraber offen, der neue Teil der Sitterbrücke – und das früher als gedacht. Es ist der erste grosse Bau für den Langsamverkehr und damit ein Schlüsselprojekt, wie der Stadtrat sagt. «Diese Premiere hat symbolisch einen grossen Wert, weil wir jetzt den ersten Meilenstein realisiert haben.» Es sei das Rückgrat für eine eigenständige Veloroute durch die Stadt St.Gallen.

Der Fokus liegt auf weiteren Projekten in der Stadt für die Velovorzugsroute, allerdings lasse man die Nachbarn nicht ausser Acht. Die Verbindungen Gaiserwald oder St.Gallen – Niederteufen seien ebenfalls im Gesamtprogramm drin. Für die Stadt ist klar: «Es gibt zentrale Punkte, wo wir nicht einfach einen Streifen für Velos hinmalen können, sondern Infrastruktur bauen müssen.»

Von Hemmungen zur Velostadt

Nur: Warum wird die Stadt erst jetzt attraktiv für Zweiräder? «In St.Gallen hatte man etwas Ladehemmungen», meint Markus Buschor. «Wir leben in einer hügeligen Stadt mit einem verhältnismässig rauen Klima, da ist das Velo nicht die erste Wahl.»

  • Markus Buschor freut sich auf die Velozukunft der Stadt. Bild: Simea Rüegg
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  • Stadtingenieur Beat Rietmann gibt einen Einblick in den Bauprozess. Bild: Simea Rüegg
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  • Am Samstag fährt ein ganzer Velocorso über den Neubau. Bild: Simea Rüegg
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Diese Hemmungen hat die Gallusstadt jedoch deutlich überwunden. Sie wird neu als «Velostadt St.Gallen» bezeichnet, gibt dem Velo einen Platz im Mobilitätskonzept und motiviert das Volk, auf das Velo umzusteigen. Allen voran am Samstag, 6. Mai, wenn der Brückeneröffnungs-Velocorso stattfindet.

Premiere: St.Gallens erster VeloCity-Guide

Ab heute ist – druckfrisch – der VeloCity-Guide St.Gallen erhältlich. Das Begleiterhandbuch gibt es für diverse Schweizer Städte, hier erschien es allerdings zum ersten Mal.

sir/stgallen24
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