Am Montag veröffentlicht die Kantonspolizei St.Gallen die Kriminals- und Verkehrsstatistik 2022. Die Straftaten gegen das Strafgesetzbuch haben gesamthaft um 16 Porzent zugenommen. Dabei haben lediglich die schweren Gewaltdelikte (insbesondere Tötungsdelikte, schwere Körperverletzungen und Vergewaltigungen) um 14 Prozent abgenommen (Vorjahr Zunahme von 17 %).
Die Gewalttaten insgesamt sowie auch die Delikte gegen Leib und Leben haben hingegen zugenommen (vor allem Körperverletzungen infolge von Schlägereien und Angriffen).
Sexuelle Belästigung massiv zugenommen
Explodiert ist die Zahl der Raubüberfälle (von 79 auf 113, was einer Zunahme von 43 % entspricht). Gleichzeitig haben auch die Cyber- und Betrugsfälle weiter stark zugenommen. Die vollendeten und versuchten Tötungsdelikte haben von 14 (2021) auf 13 (2022) abgenommen. Alle diese Tötungsdelikte konnten aus polizeilicher Sicht geklärt werden.
Die Delikte gegen das Vermögen haben insgesamt um 17 % zugenommen - insbesondere Diebstähle, Raubüberfälle, Einbruchs- und Einschleichdiebstähle sowie Betrügereien.
Auch die Anzahl der Delikte der digitalen Kriminalität hat der Tendenz entsprechend auf 2220 Straftaten zugenommen (+ 25%). Die Hälfte davon betrifft Betrügereien. Die Sexualdelikte haben von 442 auf 565 oder um 28 Prozent zugenommen. Dieser Anstieg ist u.a. auf das Steigen der Fälle von sexueller Handlungen mit Kindern zurück zu führen. Massiv zugenommen haben zudem die Fälle sexueller Belästigung.
Bei den 274 Pornographiefällen sind 254 Fälle auf Cyberdelikte zurück zu führen, welche u.a. bei Auswertungen von Datenträgern wegen anderer Delikte als Zufallsfunde registriert werden. Die in der Statistik ausgewiesenen Widerhandlungen gegen das Bundesgesetz über die Betäubungsmittel (BetmG) sind im Vergleich mit dem Vorjahr leicht gesunken (3255 Delikte gegenüber 3411 im 2021, was einer Abnahme von 5 % entspricht).