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Wittenbach
11.02.2023

Wittenbacher Holzschnitztradition

Im Ortsmuseum Dottenwil sind Holzmasken von Ruedi Bodmer ausgestellt.
Im Ortsmuseum Dottenwil sind Holzmasken von Ruedi Bodmer ausgestellt. Bild: am Puls
Am Funkensonntag tragen die Kinder die traditionellen Holzmasken bei ihrem Marsch durch die Strassen von Wittenbach. Die Masken sind ein Geschenk vom Wittenbacher Ruedi Bodmer, der diese mit viel Liebe und Hingabe schnitzte.

Ruedi Bodmer hatte durch seine Tätigkeit in der Versicherungsbranche Kontakt zu Maskenschnitzern aus dem Sarganserland und war fasziniert von der urtümlichen Ausdruckskraft der Holzmasken. Dies war seine Motivation, eigene Masken zu schnitzen.

Er war fasziniert davon, menschliche Schwächen und charakterliche Züge mit seinen Masken zu entlarven. Der Museumsgesellschaft Wittenbach schenkte er in verschiedenen Etappen rund 70 Masken, wovon sich ein Teil an der Wand im Ortsmuseum präsentiert.

Alfred Zwickl, Präsident der Museumsgesellschaft Wittenbach, sagt: «Bei Schenkungen ist immer das Erhalten und das Pflegen die Motivation für den Geber.» Leider sei nach dem Wegzug von Ruedi Bodmer aus Wittenbach nicht bekannt, ob er heute noch seine Leidenschaft als Holzschnitzer ausübt.

Tradition, die lebt

Im Jahr 1998 hat Ruedi Bodmer weitere rund 50 Masken der Gemeinde Wittenbach geschenkt. Davon ist jede einzigartig und einige tragen Namen wie «di Spitznäsig», «de Vorwurf» oder «di Zwieliechtig» welche die Charakterzüge unterstreichen.

Seit einem viertel Jahrhundert tragen Wittenbacher Unterstufenkinder die Iffeln und die Mittelstufenkinder am Funkensonntag die Masken von Ruedi Bodmer, wenn sie durch die Strassen ziehen, mit dem Ziel, den Funken auf der Wiese beim Oberstufenzentrum Grünau zu erreichen.

Der Funkensonntag wurde seit Jahrzehnten in Wittenbach gefeiert. Aber erst im Jahre 1961 wurde das Brauchtum wieder erweckt, dass Kinder mit Masken durch Wittenbach marschierten. Diese spannenden historischen Informationen stammen von Alfred Zwickl, der seit einem viertel Jahrhundert Präsident der Museumsgesellschaft Wittenbach ist.

Funkensonntag

Am Funkensonntag wird der Haufen angezündet und das grosse Feuer lodert. Der Böögg, welcher an der Spitze des Holzstosses angebracht ist, wird verbrannt und mit dem lauten Knall soll der Winter verscheucht werden. Für die Wittenbacher ein Anlass, welcher gerne mit Kindern besucht wird. Eine alte Tradition, die auch in unserer heutigen modernen Zeit ihren Platz hat und Freude bereitet.

Sonntag, 26. Februar

Der Funkensonntag findet am 26. Februar auf der OZ-Wiese, an der Grünaustrasse, statt. Die Schüler aller Primarschulhäuser von Wittenbach sind herzlich eingeladen, teilzunehmen.

Die Arbeitsgruppe Kultur ist um jede helfende Hand dankbar, die beim Einkleiden der Kinder vor Ort mithilft. Anmeldungen bitte direkt an: ratskanzlei@wittenbach.ch.

am Puls/Esther Grossen
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