Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Stadt St.Gallen
03.01.2023

Von rollenden Steinen und tierischen Gipfelstürmern

Das Halbjahresprogramm 2023 des Naturmuseums hält unterschiedlichste Veranstaltungen zu den Themen der drei geplanten Sonderausstellungen bereit.
Das Halbjahresprogramm 2023 des Naturmuseums hält unterschiedlichste Veranstaltungen zu den Themen der drei geplanten Sonderausstellungen bereit. Bild: Urs Bucher
Nach einem «wilden» Jahr stehen ab Mai 2023 die Kieselsteine und ihre Entstehungsgeschichte sowie ab Oktober die Tiere und Pflanzen des Gebirges im Fokus des Naturmuseums St.Gallen.

Mit insgesamt rund 49'800 Eintritten verzeichnete das Naturmuseum im vergangenen Jahr einen Anstieg von rund 10 Prozent gegenüber dem noch von Corona stark gezeichneten Vorjahr. Davon waren 8300 Schüler, rund 2000 mehr als noch im Jahr 2021.

Besonderer Beliebtheit erfreute sich bei Schulklassen die jährlich wiederkehrende Sonderausstellung «Allerlei rund ums Ei», die auch in diesem Jahr wieder von Mitte März bis Ende April zu sehen sein wird.

Schätze der Natur: vom Ei zum Kieselstein

Bis zum 26. Februar kann in der Sonderausstellung «Wildes St.Gallen – der Stadtnatur auf der Spur» noch die wilde Tier- und Pflanzenwelt St.Gallens entdeckt werden. Zu ihr gehören Gämse und Wanderfalke ebenso wie der gelb blühende Frauenschuh. Praxis-Tipps zur Förderung der Stadtnatur und die Präsentation des Projektes «Grünes Gallustal» führen das wilde Potenzial der Stadt vor Augen.

Mit den Blumen des Frühlings kehrt auch die beliebte Sonderausstellung «Allerlei rund ums Ei» am 14. März ins Naturmuseum zurück. Sie ermöglicht einen Einblick in die Wunderkammer des Eies, wo neues Leben gut geschützt heranwachsen kann.

Eine andere Art von Schatz bergen die übergrossen Kieselsteine der neuen Sonderausstellung «Kleiner Kiesel ganz gross». Die Eigenproduktion des Naturmuseums Winterthur ist ab dem 20. Mai im Naturmuseum St.Gallen zu Gast und lädt ein, die in Kieselsteinen verborgenen Geschichten selbst zu entdecken.

Denn Kieselsteine sind nicht nur faszinierende Sammel- und Dekorationsobjekte. Die Ausstellung bietet eine faszinierende Reise ins Reich der Erdwissenschaften – anschaulich und einfach erklärt.

Besonderer Höhepunkt ist die neue Sonderausstellung «Kleiner Kiesel ganz gross» des Naturmuseums Winterthur, die ab dem 20. Mai im Naturmuseum St.Gallen zu Gast ist. Bild: Leo Boesinger

Die Welt der Steine: mehr als kalt und grau

Steinig wird es auch in der ab 7. Oktober präsentierten Ausstellung «Gipfelstürmer & Schlafmützen – Tiere und Pflanzen im Gebirge» des Bündner Naturmuseums. Sie ermöglicht einen Einblick in den besonderen Lebensraum «Gebirge», der trotz seiner Widrigkeiten Tausende Lebewesen beherbergt. Begleitend zu den Sonderausstellungen sind zahlreiche Veranstaltungen wie Vorträge, Exkursionen und Kurse geplant.

Die neue Veranstaltungsreihe «Wissenshäppchen – Fakten mit Biss» im Museumscafé kombiniert knackige Fakten zum Thema der Sonderausstellung mit kulinarischem Genuss und wird erstmals am Mittwoch, 8. März, von 18 bis 18.30 Uhr zum Thema «Alles Einerlei? Kein Ei wie das andere» zu sehen sein.

Wer sich vertieft mit der Welt der Steine vertraut machen möchte, dem steht neu der fünfteilige Kurs «Gesteine bestimmen – Einführungskurs Geologie» mit dem Geologen Dr. Benjamin Jost offen. Er führt Interessierte in die Geheimnisse der Steinwelt ein und beweist, dass Steine mehr sind als kalt und grau.

Aber auch im eigenen Garten sind Steine von Bedeutung, bieten sie doch vielen Reptilien und Insekten wichtigen Lebensraum. Im Juni-Workshop mit Naturgärtner Markus Allemann lässt sich mehr dazu erfahren.

Ausserdem sind mehrere Exkursionen Teil des Halbjahresprogramms, die zu fossilen Vogelspuren, zu den Höhlenbären im Wildkirchli (in Zusammenarbeit mit dem Kulturmuseum St.Gallen) oder in die Welt der Tierstimmen des Goldachtobels führen.

Forschen, Basteln, Staunen

Jüngeren Museumsbesuchern wird zu jeder Sonderausstellung ein kostenloses Walk-in Basteln angeboten, wo sich das Thema der Sonderausstellung kreativ umsetzen lässt. Ergänzend stehen Kindern ab der dritten Klasse zahlreiche Jugendlabore offen, in denen sich unterschiedlichste Naturthemen mit einer angehenden Lehrperson der Pädagogischen Hochschule St.Gallen erforschen lassen.

Eine rasche Anmeldung lohnt sich, da die Plätze erfahrungsgemäss schnell ausgebucht sind. Nächster Höhepunkt im Museumsjahr 2023 ist das jährliche Natur- und Tierfilmfestival mit 23 Filmen des internationalen Filmfestivals «NaturVision» am 18. und 19. Februar. Während zwei Tagen wird das Naturmuseum zum Kino und zeigt neben mehreren Kinderfilmen auch preisgekrönte Tier- und Umweltdokumentationen aus der ganzen Welt.

Zu jeder Sonderausstellung stehen auch Angebote für jüngere Museumsbesucher bereit, in denen Kinder die Natur selbst erforschen können. Bild: Leo Boesinger
pez/pd
Demnächst