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Stadt St.Gallen
14.12.2022

Lädelisterben: «Legt der Stadtrat dem Gewerbe Steine in den Weg?»

Bild: zVg
Der Stadtrat hat ein neues Verkehrsregime für Altstadt und Marktplatz beschlossen. Damit befeuere er das Lädelisterben, findet Stadtparlamentarier Konstantin Hälg.

Um die gesamte Altstadt möglichst vollständig vom motorisierten Individualverkehr zu entlasten und damit verkehrsarmer zu gestalten, hat der Stadtrat das Ziel eines einheitlichen Verkehrsregimes.

Durch ein Mitwirkungsverfahren zu dieser Thematik kam er zum Entschluss, dass eine ganzheitliche Gleichbehandlung der einzelnen Stadtteile aufgrund ungleicher Verhältnisse, beispielsweise in der Fussgängerfrequenz oder der Anzahl Parkplätze, nicht zweckmässig wäre.

Der Stadtrat hat deshalb beschlossen, dass zukünftig die gewerblichen Zufahrten in die mittlere und nördliche Altstadt nur bis 11.30 Uhr möglich sein werden. In der mittleren Altstadt wird jedoch auch in Zukunft die bisherige Zeit von 13 Uhr gelten. Der Stadtrat betont jedoch, dass man für das Gewerbe in der mittleren und nördlichen Altstadt die Ausnahmebewilligungen pragmatisch handhaben wird, stgallen24 berichtete.

Konstantin Hälg (Jungfreisinnige) ist der Meinung, dass die Stadt St.Gallen bereits jetzt ein Lädelisterben hat und diese neuen Regelungen würden das Gewerbe weiter einschränken. In einer Einfachen Anfrage möchte er wissen,  inwiefern der Stadtrat denkt, dass diese weitere Einschränkung das Problem des Lädelisterbens nicht weiter verschärfen wird.

Zudem fragt er, ob der Stadtrat die Ungleichbehandlung zwischen Gewerben innerhalb der Innenstadt als unproblematisch erachtet und wenn der Stadtrat verspreche, ein pragmatisches Ausnahmebewilligungsregime zu verfolgen, stelle sich die Frage, ob die neue Zufahrtsregelung wirklich umsetzbar, zielführend und notwendig sei. Mit den «pragmatischen Ausnahmebewilligungen» untergrabe und delegitimiere der Stadtrat letztendlich sein geplantes Vorhaben.

«Deshalb stellt sich die Frage, ist es nicht für beide Seiten ressourceneffizienter, die bestehenden Regeln beizubehalten?», so der Stadtparlamentarier. 

 

mik/pd
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