Die heute bekannten vier Kandidaturen für den zweiten Ständeratssitz –Paul Rechsteiners Parteikollegin Barbara Gysi, Esther Friedli von der SVP, für die FDP Susanne Vincenz-Stauffacher und die Grüne Franziska Ryser – decken ein maximales politisches Spektrum ab.
Der Urnengang werde zeigen, welche politischen Kräfte den grössten Rückhalt in der Bevölkerung finden, teilt die Mitte des Kantons St.Gallen mit. Selbstverständlich favorisiere sie «eine lösungsorientierte Politik der Mitte, nicht der Extreme». Ihr Werte-Kompass benenne die Kriterien klar: Eigenverantwortung, Solidarität, Leistung und Anstand.
Ständeratswahlen sind immer auch Persönlichkeitswahlen. Die Parteileitung hat die vier Kandidaturen zur Kenntnis genommen und politische Gemeinsamkeiten und Differenzen gründlich ausgeleuchtet. Dabei gab es verschiedene inhaltliche Aspekte, die unterschiedlich beurteilt und gewichtet wurden.
Die Parteileitung beantragt deshalb an der Delegiertenversammlung der Mitte Kanton St.Gallen vom 23. Januar, Stimmfreigabe zu beschliessen. Bei mindestens vier Kandidatinnen wird der Entscheid kaum im ersten Wahlgang fallen. Die Parteileitung möchte sich deshalb vorbehalten, bei einem zweiten Wahlgang die Lage allenfalls neu zu beurteilen.
Es ist von zentraler Bedeutung, dass der Kanton St.Gallen in Bern seine Interessen einbringen kann. Mitte-Ständerat Beni Würth, der seine erneute Kandidatur für die nächste Amtsdauer kürzlich bekanntgegeben hat, geniesst in Bundesbern grosses Gewicht. Von der zweiten Standesvertretung wünscht sich Die Mitte eine ebenso konstruktive Wirkung. Das setzt voraus, dass diese Person auch mal über ihre parteipolitischen Positionen hinausgehen kann.