Der Verein für Pilzkunde St.Gallen wurde 1922 gegründet – nicht zuletzt aus purer Notwendigkeit: Essbare Pilze zu sammeln und so den kargen Speiseplan bei Lebensmittelknappheit aufzuwerten, war damals gang und gäbe. Doch fehlte das Wissen über Pilze, weshalb man sich innerhalb eines Vereins fachkundig austauschen und auch in die Öffentlichkeit hinaustragen wollte.
Pilze noch immer im Trend
Pilze bestimmen ist heute noch die Hauptaktivität des Vereins, wobei heute vermehrt auch die kulinarische Besonderheit der Pilze im Vordergrund steht. Pilzgerichte können der vegetarischen Ernährung dienen, massvoller Konsum gilt als gesund. Auch andere gegenwärtige Trends, wie lokal einkaufen, Outdoor-Aktivitäten oder die Suche nach Naturerlebnissen, wie etwa beim «Waldbaden», lassen sich gut mit aktiver Pilzkunde verbinden.
Reich der Pilze sinnlich erfahren
Sein 100-Jahr-Jubiläum feiert der Verein für Pilzkunde St.Gallen am 17. und 18. September 2022 im Botanischen Garten, wo seine Aktivitäten schon seit über 30 Jahren stattfinden. «Eine Ausstellung mit Pilzen ist immer etwas Besonderes. Es hängt nämlich von den Launen der Natur ab, welche und wie viele Exponate zu sehen sein werden», wie der Verein in einer Mitteilung schreibt.
Deswegen werden die Mitglieder des Pilzvereins alles daransetzen, das Ausstellungsmaterial in den Wäldern rund um St.Gallen aufzusuchen und rechtzeitig im Botanischen Garten abzuliefern. Im neuen Vortragssaal «Grüner Pavillon» werden die Pilzfunde sorgfältig bestimmt, geordnet, gruppiert und in einen möglichst authentischen, naturähnlichen Rahmen gebettet.
Den Besuchern der Pilzausstellung sei es damit möglich, das Reich der Pilze mit den eigenen Sinnen unmittelbar zu erleben, schreibt der Verein weiter. Für Kinder sind eine Bücherecke und eine Online-Pilszuche geplant. Zudem wird eine Festwirtschaft mit Pilzmenü und Getränken zum Verweilen einladen. Das detaillierte Programm ist ab Mitte August erhältlich.