In meinem ersten Gastbeitrag habe ich erläutert, warum ich glaube, dass der Innovationspark Ost eine Fehlkonstruktion ist und angekündigt, dass es sechs Geburtsfehler gibt. Heute geht es um den ersten Geburtsfehler – nämlich eine fehlende Publikationsplattform für Forschungsergebnisse.
Dieser erste Geburtsfehler betrifft den Innovationspark in St.Gallen nicht direkt, sondern das Gesamtkonzept von Switzerland Innovation, dessen vorrangiges Ziel es ist, Hochschulen besser mit Unternehmen zu vernetzen. Gehen wir zum bereits erwähnten Parlamentarier-Anlass im Jahr 2013 betreffend den aktuellem Projektstand im Auswahlverfahren der Netzwerkstandorte zurück.
Es gab damals zahlreiche Wortmeldungen durch die anwesenden Parlamentarier und Wissenschaftsvertreter. Eine davon ist in diesem Zusammenhang recht interessant: «Hochschulmässig, fügte Adrienne Corboud Fumagalli an, sei die Schweiz gut unterwegs. Die Verknüpfung mit der Wirtschaft sei aber entwicklungsbedürftig. Hier könne das Konzept des Nationalen Innovationsparks Wesentliches leisten.»
Jedes halbwegs vernünftige Unternehmen hätte sich bei dieser Ausgangslage zuerst einige Fragen gestellt, wie «was sind die Bedürfnisse meiner Kunden hinsichtlich Informationsbedarf, wo liegen meine Defizite und welche Möglichkeiten gibt es, besser mit meinen Kunden zu vernetzen?».
Immerhin befinden wir uns technologisch zu diesem Zeitpunkt der Diskussion bereits im Jahr 2013. Die involvierten Personen hätten sich zuerst die Frage stellen müssen, ob nicht eine entsprechende Informationsplattform den Grossteil der Probleme beseitigen könnte. Um nicht missverstanden zu werden, es gibt Situationen und Projekte, bei denen die intensive persönliche Zusammenarbeit zielführend ist. Die unterschiedlichen Geschäftsfälle müssen aber voneinander getrennt betrachtet werden und unterschiedlichen Lösungen zugeführt werden.