Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Stadt St.Gallen
21.06.2022

IG Marktplatz für nachhaltigere Marktplatz-Gestaltung

Bild: Patrice Ezeogukwu
Die IG Marktplatz St.Gallen beantragen in der Mitwirkung zum Vorprojekt eine Optimierung der Marktplatz-Gestaltung mit einem kleineren, günstigeren Pavillon. Sie hat in den letzten drei Wochen 2966 Unterschriften gesammelt und mit ihrer Stellungnahme eingereicht.

Die IG Marktplatz St.Gallen ist mit dem aktuell vorgelegten Vorprojekt zur Neugestaltung des Marktplatzes nicht einverstanden. Sie beantragt eine Optimierung, wie sie in einer Mitteilung schreibt.

Existenzielle Bedürfnisse

Das Vorprojekt berücksichtigt zwei Anliegen der Markthändler. So wurde darauf verzichtet, die mobilen Marktstände in der Marktgasse zu verzetteln und bei den Pavillons eine Rückseite zur Strasse hin zu schaffen. «Wir wurden in drei Sitzungen jeweils über den Stand der Arbeiten informiert, wirklich in einen Dialog darüber eintreten konnten wir aber leider nicht», bedauert Peter Wetli vom ständigen Markt.

«Weitere, wichtigere Forderungen wurden nicht gehört. Weil es sich dabei um sehr wichtige, teilweise existentielle Forderungen handelt, haben wir nun gemeinsam als IG Marktplatz St.Gallen im Rahmen des Mitwirkungsverfahrens eine Eingabe mit konkreten Forderungen und Vorschlägen für die Neugestaltung des Marktplatzes gemacht.»

Erlebnis Marktstimmung

«Der Markt lebt von der Marktstimmung, vom speziellen Markterlebnis. Da sind wir Markthändlerinnen und -händler gefordert. Das hat zum Beispiel unser Erlebnistag am 30. April gezeigt», erklärt Harry Wirth vom Wochenmarkt.

«Markt findet grundsätzlich offen und draussen statt, zwischen Händlerinnen und Kunden», ergänzt Hannah Rimle vom Bauernmarkt. «Zentral ist für uns, dass der Markt nicht durch eine überdimensionierte Infrastruktur zweigeteilt wird. Es müssen alle Marktstände so angeordnet werden können, dass sie gemeinsam ein solches Markterlebnis möglich machen.»

Die Planskizze der IG Marktplatz St.Gallen Bild: pd

Plötzlich nicht mehr diskutierbar

In den partizipativen Foren 2018 sprach sich die Bevölkerung klar für offene und flexibel nutzbare Plätze aus. Auf dieser Grundlage wurde der Ideenwettbewerb ausgeschrieben und durchgeführt. In der Diskussion der Ergebnisse im Vorfeld zur Abstimmung wurde ebenfalls lediglich von einem Rahmenkredit und einer Projektidee gesprochen.

«In den Abstimmungsunterlagen war dann plötzlich von konkreten Bauten die Rede», stellt Heidi Kröni vom ständigen Markt fest. «Jetzt sollen diese gemäss Aussagen von Stadtrat Markus Buschor nicht mehr diskutiert werden können.»

Stimmbürger hinters Licht geführt

Die IG Marktplatz St.Gallen ist ernüchtert darüber, dass vom Stadtrat bereits klare Signale gesendet werden, eine Diskussion über wesentliche Elemente der Neugestaltung wie die Pavillons nicht zuzulassen. So fassen die Vertreter der IG zusammen: «Wenn das wirklich so ist, wäre aus Sicht der IG Marktplatz St.Gallen das Mitwirkungsverfahren eine Alibiübung, und die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger würden hinters Licht geführt.»

Trotzdem hält die IG an ihren Forderungen fest: «Wir gehen davon aus, dass die Stadt und wir in der nachgelagerten Diskussion offen und konstruktiv miteinander arbeiten können.»

2966 Unterschriften in drei Wochen

Mit der Berücksichtigung der Forderungen der IG Marktplatz St.Gallen zur Optimierung wird das Projekt und damit der neue Markt:

  • kostengünstiger – die Refinanzierung der Investitionen durch die Markthändler wird dadurch tragbar.
  • nachhaltiger – weil die Investitionen bedarfsgerecht getätigt werden und ein Zusatznutzen erreicht werden kann.
  • überlebensfähiger – weil während der Bauphase und darüber hinaus ein Weiterleben des vielfältigen und attraktiven Angebots sichergestellt wird.

Diese grundsätzlichen Anliegen der IG Marktplatz St.Gallen für eine günstigere und nachhaltigere Marktplatz-Lösung mit einem kleineren Pavillon auf der Seite Union und einem kompakten Markt finden in der Bevölkerung auch breite Unterstützung. Das dokumentieren die 2966 Unterschriften, welche die IG Marktplatz St.Gallen in nur drei Wochen während der Mitwirkungsfrist auf dem Markt gesammelt hat.

«Die Unterschriften haben wir mit der Eingabe an die Stadt abgegeben», erklärt Peter Wetli. «Die Leute sind einig mit uns, das zeigen alle Gespräche: Die neue Infrastruktur kostet, aber sie darf den Markt nicht gefährden, sondern muss den Bedürfnissen entsprechen.»

pez/pd
Demnächst